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Touchemoulin, J. (Ayrton)

Concerti & Sinfonien

Info Musikrichtung: Klassik VÖ: 23.1.2009 (Ramée / Codaex / CD / DDD / 2007 / Best. Nr. RAM 0807) Gesamtspielzeit: 68:34 Internet: Les Inventions

Eine Franzose, der in Deutschland wirkte und dessen Musik vorrangig italienisch tönt. Europa tat auch schon im 18. Jahrhundert seine einigende Wirkung. Joseph Touchemoulin (1727-1801), im Burgund geboren, lernte sein Handwerk bei Giuseppe Tartini in Padua. Später stand er viele Jahre im Dienst des Regensburger Fürsten von Thurn und Taxis.
Touchemoulins Werke leugnen nicht, welches Instrument der Komponist selbst virtuos spielte und welches er vor allen anderen schätzte: die Violine. Doch mit technischen Finessen stattete er nicht nur sein Violin-, sondern auch das hier eingespielte Flötenkonzert aus, während im Cembalokonzert die Spielanteile etwas ausgewogner verteilt sind.

Touchemoulins Tonsprache ist die des Rokoko bzw. der Vorklassik: galant, leicht, melodiös und feingliedrig. Gerade in den Sinfonien zeigt sich darin neben dem Einfluss der Mannheimer Schule eine gewisse Verwandtschaft zu den Werken der Bach-Söhne, zumal zu denen Johann Christian Bachs. Touchemoulin verstand es, auf angenehme Wiese zu unterhalten, ohne dass seinem Werk genialische Züge zuzusprechen wären. Der Ensembleleiter Patrick Ayrton bringt dies im (liebevoll aufgemachten) Booklet trefflich auf den Punkt, wenn er die Musik "charmant, gut gemacht und unprätentiös" nennt.

Jedenfalls die beiden erstgenannten Attribute treffen auch auf das Spiel des Orchesters Les Inventions zu. Die Musiker verleihen den Werken einen flirrenden, leichten und sommerlichen Klang von durchscheinender Helligkeit. Heiteres Rokoko at its best.

Sven Kerkhoff