Reviews

Waltons

The western Cowpunk Association

Info Musikrichtung: Western Cowpunk VÖ: 31.10.2008 (Sunny Bastards / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 46:09 Internet: http://www.waltons-berlin.de

Laden wir doch zu Beginn dieses wohlmeinenden Reviews erstmal einen Orden beim Label ab. Denn Sunny Bastards haben wieder mal ein Album raus gebracht, dass schon beim in die Hand nehmen Spaß macht. Ein schickes Digi-Pack, in dem ein hübsches Booklet steckt, enthält nicht nur alle Texte und ein paar Fotos, sondern ist zudem mit liebevollen kleinen Cartoon-Zeichnungen ausgestattet. Nach dem Durchblättern habe ich stets Lust, mal wieder einen alten Lucky Luke Comic raus zu kramen.

Und dann geht’s raus in die Prärie - und dann ist nichts mehr mit Comic. Da tobt das echte, erwachsene Leben. Denn wenn die Waltons für sich den „Western Cowpunk“ reklamieren, dann ist das kein 2-Akkord-Punk aus der Gosse, sondern eine teuflische gekonnte Mixtur aus Westernklängen, Rock, Punk und Metal, die gerade dadurch so lebendig wirkt, weil sie nicht ständig in die Fresse prügelt.

Bestes Beispiel dafür ist vielleicht „Getting a Way“, eine extrem lebensfrohe Nummer, die nicht nur mit schönen, abwechslungsreichen Dynamikwechseln zwischen Punk und frühem Thrash Metal pendelt, sondern sogar ein echtes Wiehern einbezieht. Ein weiteres Highlight ist „Right here I find my Way home”, eine tolle Mischung aus western Folk und Punk.
Am anderen Ende des Spektrums stehen der eher akustische Gitarrensong „The Day the Cat destroyed my Kitchen“ und der ebenfalls stark akustisch geprägte Country-Pop von „Leo, Charlotte & Marlene“.

Es ist vielleicht die größte Stärke dieser Band, dass sie das emotionale Klampfen am Lagerfeuer bruchlos mit dem aggressiven Pogen im Ghetto unter einen Hut bringt.

Norbert von Fransecky