Reviews
Randy Rogers Band
Info
Musikrichtung:
Country / Red Dirt Rock
VÖ: 23.09.2008 (Mercury Records) Gesamtspielzeit: 47:33 Internet: http://www.randyrogersband.com |
Die Randy Rogers Band ist mittlerweile aus der texanischen Country/Red Dirt Rock - Szene nicht mehr wegzudenken. Spätestens seit ihrem Major-Label-Vertrag, den sie 2006 bei Mercury Records Nashville unterzeichnet haben, haben sie sich auch weit über die Grenzen hinaus einen Namen gemacht. Nun erschien dort ihre zweite Major-Label-Veröffentlichung Randy Rogers Band.
Als Produzent war auch diesmal kein geringerer als Radney Foster verantwortlich. Das garantiert schon mal, dass die Band auch auf dem neuen Werk nicht in den Mainstream-Sumpf gezogen wird und ihren eigenen, unverkennbaren Texas Music-Stil auch weiterhin unverfälscht und energiegeladen an den Mann bringen kann.
Im Einzelnen:
Das zeigt schon der Opener „Wicked ways“, der kraftvollen, rootsigen Country Rock-Sound an den Tag bringt und klar die Richtung für das Album angibt. Gleich zu Beginn wird wieder deutlich, was diese Band neben dem bodenständigen, schnörkellosen Sound so ausmacht, es ist der ausdrucksstarke Leadgesang von Randy Rogers, der mit seiner unverwechselbaren, leicht kratzigen und energiegeladenen Stimme jedem Song einen ganz besonderen Stempel aufdrückt. Das zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album.
Da diese Band bisher schon bei allen ihrer Alben mit hervorragendem Songmaterial überzeugen konnte verwundert es nicht, dass auch diesmal wieder ein Werk entstanden ist, das vom ersten bis zum letzten Titel begeistern kann ohne dabei auch nur eine Spur von Langeweile aufkommen zu lassen. Das ist erdiger und energiegeladener texanischer Country-Rock vom Feinsten, der immer wieder auch durch wunderbar eingängige Melodien seine besondere Klasse hervorhebt.
Auch ruhigere Stücke wie etwa die fabelhaften Songs „Lonely too long“ oder „Break even“, die von kräftigen Fiddleklängen durchzogen sind, kommen mit genügend Energie und Druck als Power-Balladen aus den Boxen und wirken dadurch niemals weichgespült.
Stampfenden Country-/Red Dirt Rock wie bei „Never be that high“, mit energischen E-Gitarren, sattem Bass, treibenden Drums und rockigen Fiddle-Klängen, sorgen mit jeder Menge Power dafür, dass hier gar nicht erst eine Spur von Mainstream-Country aufkommen kann. Auch der enorm druckvolle Titel „Didn’t know you could“, eines der absoluten Highlights des Albums, sprudelt so powervoll, erfrischend und unverbraucht aus den Boxen, dass man einfach nur vollauf begeistert sein kann. Hier hört man auch deutlich den Einfluss von Produzent Radney Foster heraus, der den Song im typischen Foster-Sound produziert hat.
Wer meint, dass es nach diesem Highlight nicht besser werden kann, der wird von der traumhaften Ballade „In my arms instead“ vom Gegenteil überzeugt. Die herrliche Melodie geht einfach unglaublich butterweich ins Ohr, dieser Song steckt voller Emotionen und wird mit weichen Dobro-, Mandolinen- und Fiddle-Klängen auch sehr gefühlsbetont arrangiert. Hier zeigt sich auch wieder ganz besonders die enorme Klasse von Leadsänger Randy Rogers, dessen ausdrucksstarker, emotionaler Gesang voll unter die Haut geht.
Auch im weiteren Verlauf des Albums halten sich etwas ruhigere Stücke und knackiger Country-Rock die Waage und sorgen somit für jede Menge Abwechslung, dabei gelingt es der Band, das von Beginn an hohe Niveau dieses Albums auch bis zum Ende hin scheinbar mühelos halten zu können.
Fazit:
Mit dem Kauf eines Albums der Randy Rogers Band konnte man noch nie etwas falsch machen. Da macht auch die neue Produktion Randy Rogers Band keine Ausnahme. Gemeinsam mit Produzent Radney Foster hat man wieder ein Album auf die Beine gestellt, das sich qualitativ auf einem sehr hohen Level bewegt. Einen Durchhänger sucht man hier vergebens.
Das Album strotz nur so vor Energie und Spielfreude, das ist bodenständiger Country Rock/Red Dirt Rock, wie man ihn eben nur von einer texanischen Band zu hören bekommt. Trotz druckvollem Sound mit satten E-Gitarren und knackigen Drums kommen die Country-Elemente nicht zu kurz und sorgen für diesen unvergleichlich ungekünstelten, ehrlichen und erdigen Country Rock-Stil.
Ein Album, das um den gängigen Mainstream-Country-Pop einen meilenweiten Bogen macht, was in der heutigen Zeit leider nicht mehr so häufig bei den Major-Label-Produktionen behauptet werden kann. Aber die Randy Rogers Band lässt sich auch weiterhin nicht verbiegen und bleibt sich auch beim neuen Album treu, das kann man ihnen nicht hoch genug anrechnen. Wieder so eine grandiose CD die man einfach unbedingt haben muss.
Gerald Halbig
Trackliste
1 | Wicked ways | 4:20 |
2 | Better than I ought to be | 2:51 |
3 | Lonely too long | 3:19 |
4 | One Woman | 4:05 |
5 | Never be that high | 3:42 |
6 | Didn’t know you could | 3:58 |
7 | In my arms instead | 5:18 |
8 | When the circus leaves town | 4:23 |
9 | Buy myself a chance | 3:41 |
10 | Break even | 4:59 |
11 | Let it go | 3:32 |
12 | This is goodbye | 3:25 |
Besetzung
Brady Black: Fiddle & Harmony Vocals
Geoffrey Hill: Electric Guitar & Harmony Vocals
Les Lawless: Drums
Jon Richardson: Bass
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |