Reviews
The noise band from Bletchley
Info
Musikrichtung:
Noise Rock/No Wave, Punk, instrumental
VÖ: 23.01.2009 (Truth Cult/Cargo) Gesamtspielzeit: 42:07 Internet: http://www.myspace.com/actionbeat |
Die DIY-Verfechter Action Beat kommen aus dem kleinen Städtchen Bletchley in England. Blechtley, das ein Teil der Planstadt Milton Keynes ist, scheint ein recht trostloser Ort zu sein. Kein Wunder dass sich hier eine Gruppe junger Leute zusammen gefunden hat um ihre Stimmung in Musik (bzw. Krach) zu kanalisieren. Und der Name Action Beat ist hier wie so oft Programm. Sobald die Band ihre Arbeitsgeräte in Gang setzt rappelt es ordentlich im Karton. Improvisierter Noise Rock-/No Wave-Sound steht dann auf dem Programm. Dabei erinnert das Ganze unweigerlich an frühe Sonic Youth. Allerdings ohne ohrenbetäubende Gitarrenvergewaltigungen und gänzlich instrumental. Lediglich beim chaotischen „Your history’s shit“ kommt etwas Gesang ins Spiel, der sich mit Gitarren und Saxophonen eine Gefecht liefert.
Hier gerät die ganze Chose auch ziemlich außer Kontrolle. Wobei die Musik von Action Beat sonst trotz ihres jammigem Charakters eine durchgehende Linie aufweist. Auch wenn diese maximaler Einschlag heißt. Denn wenn der Gitarrensound auch mit Hall und Delay aufgepeppt wurde, ist die Musik vom Feeling und der Machart her mehr Punk als Noise. Von der ersten bis zur letzten Sekunde vorantreibend und voller Adrenalin. Wenn hier zu „Dinosaur“, „Le chap“ oder „Deaf to F“ zu stampfenden Beats durch die Botanik gepflügt wird hat das schon was. Um die Chose dabei noch etwas genießbarer zu machen, stopften Action Beat auch noch den einen oder andere kleinen Anflug von Melodie in ihre Titel. Doch von bis ins letzte ausgereiften Songs kann man hier nicht wirklich sprechen. Eher klingen die einzelnen Stücke wie kurze Arbeitsskizzen. Das ist auch das größte Problem von The noise band from Bletchley. Denn während des Hörens klingt das Ganze schon ziemlich cool, rauscht aber zu schnell an einem vorbei und ist nicht nachhaltig genug um dauerhafte Spuren zu hinterlassen.
Live ist die Sache sicherlich eine ganz Ecke intensiver. Hier trumpft die Band, welche im Rumpf aus fünf Musikern besteht, dann voll auf. So tummeln sich in der Regel drei oder vier Gitarristen, ein Bassist und zwischen einem und vier Schlagzeuger auf der Bühne. Nicht umsonst genießt die Truppe einen gewissen Ruf. Doch auf Platte fehlt ihr dann leider der letzte Kick. Auch wenn die Musik hierauf trotz ihres experimentellen und improvisierten Charakters ziemlich eingängig klingt und man eine gewisse Faszination nicht leugnen kann.
Mario Karl
Trackliste
1 | High action | 3:06 |
2 | Meath head | 1:04 |
3 | Safe | 1:46 |
4 | Le chap | 4:47 |
5 | Mellish | 2:47 |
6 | Dinosaur | 6:54 |
7 | Manic face | 3:04 |
8 | Your history’s shit | 2:06 |
9 | Daddy pesty | 3:27 |
10 | Blanker | 1:55 |
11 | Master beat | 5:09 |
12 | Deaf to F | 5:57 |
Besetzung
James Carney (Gitarre)
Peter Taylor (Saxophon)
Lewis Webb (Bass)
Jake Burton (Schlagzeug, Vocals)
James Walsh (Schlagzeug)
Danny Hawkins (Schlagzeug)
Beanie (Schlagzeug)
Harry Taylor (Gitarre, Trompete)
David McLean (Saxophon)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |