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Il Bacio della Medusa

Discesa agl'Inferi d'un Giovane amante

Info Musikrichtung: Progressive VÖ: 17.04.2008 (Black Widow / Import) Gesamtspielzeit: 55:36

Je schöner und eigenständiger Musik ist, desto schwerer lässt sie sich in Worte fassen. Was ist denn nun Il Bacio della Medusa - Hard Rock? Progressive? 70er Jahre Zeux? Folk? Klassik inspiriert?

Irgendwie stimmt alles - und dann doch wieder nichts: Uriah Heep, Pink Floyd, Focus, Jethro Tull, Genesis, Rainbow. Von allem kann man irgendwas entdecken. Aber zum einen ist damit noch lange nicht alles abgedeckt, was in diesem Medusenhaupt steckt und wirklich wie irgendetwas von dem genannten klingt Discesa agl'Inferi d'un Giovane amante letztlich doch nicht.

Ebenso verwirrend ist das Line up. Gleich zwei Simones finden wir an den Gitarren - und wenn wir dann überlegen, ob Daniele nun auch noch ein Frau, oder in Mann ist, blättern wir im Booklet und stellen anhand der Fotos fest, dass es überhaupt nur eine Frau an Bord gibt - und die heißt Eva! Simone und Simone sind zwar langhaarig, aber eindeutig männlich.

Als Anspieltipp empfehle ich das fünfminütige „La Bestia ed il Delirio“ - und man sollte es wirklich durchhören. Das Instrumental startet kräftig und proggig mit Orgel und Bass, die Gitarre macht daraus aber bald kernigen Hard Rock. Dann jaulen die 70er Jahre aus der Orgel und man meint Focus ständen auf der Bühne. Break! Und zwischendurch gibt’s mal eben eine Minute Volkstanz-Stunde. Macht der Band offenbar diebisch Spaß. Nicht mal die Lacher zwischen durch hat man raus gemischt.

Um alle Klarheiten zu beseitigen, sollte genau jetzt auf den eher düsteren Charakter des ganzen Werkes hingewiesen werde, das seine Nähe zur Klassik u.a. im Gebrauch von Rezitativen zum Ausdruck bringt.
Zu den Texten kann ich natürlich nichts sagen. Sie sind zwar abgedruckt, aber italienisch.

Tolle Orgeln, Gilmour-Gitarren, spoken Word Parts, Flöten und und und garantieren über fast die gesamte Länge des Albums viel zu entdecken.

Norbert von Fransecky