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The Slackers

Self Medication

Info Musikrichtung: Ska / Reggae VÖ: 24.10.2008 (Moanin’ / Alive) Gesamtspielzeit: 42:21 Internet: http://www.theslackers.com

Self Medication wirkt über weite Strecken wie eine Apotheken freie Droge, die die Wirkstoffe des Ska eher in homöopathischen Dosen enthält. Bei mir zeigen jedenfalls nur zwei Zäpfchen Sofortwirkung. Da wäre zum einen das zwischen Ska und Reagge angesiedelte „Every Day is Sunday“ mit leichtem Wave-Einschlag und der zynischen Hookline „Every Day is Sunday when your not employed!“. Und zum anderen der mit satten Bläsern ausgestatte Show Song „Don't have to“.

Die leicht verzerrte Stimme beim Reggae-Songwriter „Walking with myself” erinnert an Flash and the Pan. „Eviction” hält seinen Reggae-Groove a la Marley etwas zu sehr im Hintergrund. „Don't you want a Man” bringt den Soul ins Spiel; „Estranged” atmosphärische Keyboards. Der „Happy Song” ist sympathisch, auch wenn seine zurückhaltende, lockere Fröhlichkeit nicht ganz überspringt.
All das sind Karten, die ein gutes Beiblatt darstellen. Aber es fehlen die entsprechenden Trümpfe daneben, um aus dem Blatt was zu machen.

Die Slackers kommen aus New York und veröffentlichen ihre Alben seit einger Zeit auf einem kleinen Berliner Independent Label. Nichts gegen kleine, nichts gegen independente und nichts gegen Berliner Label. Aber man fragt sich angesichts des etwas mauen Eindrucks von Self Medication natürlich, ob es den Künstlern wirklich nur um ihre künstlerische Unabhängigkeit gegangen ist (wie es im Promozettel heißt), als sie vom legendären Epitaph-Label zu dem rührigen Moanin’ gewechselt haben.

Norbert von Fransecky