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Tango à trois

Amour fou

Info Musikrichtung: Tango VÖ: 25.09.2008 (Farao Classics / Farao, CD, DDD, 2008, Best.nr. F 100208) Gesamtspielzeit: 53:04 Internet: Farao Classics Peter Ludwig

Die Formation tango à trois bleibt sich treu: Wie in der Vorgängerproduktion beschränken sich die Musiker stilistisch nicht auf den Tango, ja nicht einmal auf den freieren Tango nuevo. Vielmehr entwickeln sie aus Tangoelementen heraus oft jazzartig improvisiert wirkende, jedoch vollständig durchkomponierte Stück. Dies verleiht der Musik einen freischwebenden, offenen und assoziativen Charakter und mündet bisweilen in eine echten Ballade. Selbstverständlich aber findet sich auch der ein oder andere fast klassisch angelegte Tango, wie z.B. bei der Nummer 4, "Bar Andalú".
Ein wenig störend wirken die Booklettexte zum programmatischen Gehalt der einzelnen Nummern. Es scheint, als zweifelten die Musiker an der Wirkmächtigkeit ihrer Musik oder zumindest an der Prägnanz der gewählten Titel. Solche Zweifel allerdings sind ganz unberechtigt und die Erläuterungen laufen dem erwähnten mehr assoziativen als narrativen Charakter der Kompositionen zuwider.

Der Klavierpart ist durchweg ungewöhnlich prominent, obgleich die tragende Rolle des melodiös singenden Träumers und vorantreibenden Revoluzzers vom Komponisten und Pianisten Peter Ludwig überwiegend dem Cello zugeschrieben wurde. Gemeinsam ergehen sich die drei Musiker von tango à trois in den weiten Seelenwelten des Tango und erlauben es dem Hörer gleichermaßen, mit ihnen konzentriert in diese Welten einzutauchen oder die Musik eher beiläufig als wehmütig-schönen Hintergrund-Sound wahrzunehmen.

Sven Kerkhoff