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Nicola Conte

Rituals

Info Musikrichtung: Jazz, Bossa Nova VÖ: 17.10.2008 (Emarcy Records / Universal Music / Universal Classics & Jazz) Gesamtspielzeit: 69:17 Internet: http://www.nicola-conte.de http://www.verveclub.de http://www.jazzecho.de

Nicola Contes neue CD Rituals ist eine jener Veröffentlichungen, die unweigerlich ein Wippen in den Beinen hervorruft und ein Dauergrinsen auf die Lippen zaubert. So dermaßen entspannt und lässig wird hier musiziert, dass man dem Groove von Rituals eigentlich nicht entgehen kann. Das verwundert nicht, ist Gitarrist, DJ und Produzent Conte beileibe kein Neuling im Geschäft. So war er Mitbegründer des legendären Fez-Kollektivs, das in den 90-gern Anlaufpunkt für viele Künstler der Acid-Jazz-Szene war.

Im Jahr 2000 wurde sein Solo-Debüt „Jet Sounds“ veröffentlicht, mit einer Mischung aus Jazz, Filmmusik und Bossa Nova. Vier Jahre nach seinem Zweitwerk „Other Directions“ mit seiner akustischen Spielweise gibt es nun also Rituals, das neben dem Rhythmus auch stark von den Bläsern und vor allem den Sängern geprägt wird. Gleich der Opener “Karma Flower“, wunderbar lässig gesungen von Chiara Civello bietet alle genannten Trademarks, die Rituals ausmachen.

Die Musiker sind allesamt Hochkaräter ihres Faches (z.B. Trompeter Till Brönner, Saxophonist Greg Osby oder Sängerin Kim Saunders). Auch Nicola Conte an der Gitarre weiß mit seiner zurückgenommenen Spielart zu überzeugen. Nie in den Vordergrund drängend fügt er sich songdienlich in die Gruppe ein. Die ausgefeilten Arrangements lassen dennoch genügend Raum, um ausgiebig das Können jedes Einzelnen hervorzuheben (z.B. in “Like Leaves In The Wind“ mit schönem Posaunen-Solo von Gianluca Petrella).

Rituals ist in seiner musikalischen Mischung mit „Jet Sounds“ vergleichbar. Daneben sind aber auch Einflüsse anderer südamerikanischer Stile oder vom afrikanischen Kontinent eingewoben. Daraus wird dann eine Art Easy Listening im allerbesten Sinne. Dieses Album macht einfach von vorne bis hinten Spaß. Empfehlung!

Anspieltipps: “Karma Flower“, “Like Leaves In The Wind“, “Paper Clouds“, “Song Of The Seasons“.

Ingo Andruschkewitsch