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Dead Letters
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Während ich diese Zeilen in meinen Rechner häxle, neigt sich das Jahr auch schon wieder dem Ende zu und so langsam fällt mir von Tag zu Tag mehr und mehr ein, was ich in diesen zwölf Monaten noch erledigen wollte und in diesem Moment noch überfällig auf der grossen Ablage in meinem Gehirn sein Dasein fristet bzw. meine ansonsten freien Gedanken ein wenig vernebelt.
Mein kleiner weißer Peugeot muss noch zu so einem seltsamen "Technischen Überwachungs Verein", irgendwelche bösen Leute wollen noch mein Bestes - nämlich mein Geld - für teils erzwungene Mitgliedschaften bzw. fragwürdige erbrachte Leistungen und ebenjene CD liegt immernoch auf meinem Schreibtisch und schreit mich tagtäglich mit den langsam in den Wahnsinn treibenden Worten: "Schreib endlich etwas über mich, du langhaariger Bombenleger!" an. Ok, dein Wille geschehe und nur Dir widme ich diesen Brief und ich hoffe du vergibst mir meine Schuld.
Jaja, ich geb es ja zu! Als ich das erste mal in deinen Genuss kam verglich ich dich mit einer dieser Boygroup-Konstruktionen, die anscheinend nur durch einige härteren Gitarren getarnt wurden und so den Jungfrauen dieser Welt, auch ohne Verlust ihres Images, feuchte Träume bescherten.
Cleverer Schachzug! Aber obwohl auch im Nachhinein betrachtet nur die ersten zwei Songs bzw. die Singleauskopplungen "First Day Of My Life", sowie der allseits bekannte Nummer Eins-Hit "In The Shadows" so richtig knallen, habe ich mich geirrt.
Obwohl beinahe sämtliche anderen Kompositionen auf Dead Letters durch viele moderne Elemente sehr poplastig, allgemeinkompatibel und absolut hittauglich klingen (man führe sich nur "Still Standing", passenderweise Titel und Single Nr.3 zu Gemüte), trägt ein gehöriger Batzen finnischer Melancholie mit allem, was dazu gehört, dazu bei, dass etwas relativ Eigenständiges erschaffen wurde und mein Zorn über kommerzielle Aspekte größtenteils verraucht ist.
Lieber Silberling, Deine weiteren Schokoladenseiten wie der Schmachtfetzen "Not Like The Other Girls", das rockige "The One I Love", die Hymne "Time To Burn" sowie der tieftraurige und mit Geigen verzierte "Funeral Song" lassen mich ein Auge zudrücken und damit verschleiern, dass bei dir sehr oft dasselbe Songsschema (ruhige Strophen, einprägsamer Refrain) verwendet wurde.
Soooo, sehr geschätzer digitaler Tonträger, hiermit beende ich meinen Brief an Dich in der Hoffnung, dass er nicht als "Dead Letter" endet bzw. von vielen Leuten gelesen wird. Und da ich für das "Fest der Liebe & Hiebe" auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Präsente beisammen habe, schenke ich zumindest Dir schonmal 15 Punkte... ach Quatsch, Du hast sie dir wirklich sehr verdient. Dein
Manuel Liebler
Trackliste
02. In The Shadows
03. Still Standing
04. In My Life
05. Time To Burn
06. Guilty
07. Not Like The Other Girls
08. The One I Love
09. Back In The Picture
10. Funeral Song
Besetzung
Eero Heinonen: bass
Lauri Ylönen: vocs
Pauli Rantasaumi: git
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |