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Diverse: Urban Empire

Beware of Dog Riddim

Info Musikrichtung: Dancehall VÖ: 18.04.2008 (Urban Empire Records / Locomotive / Soulfood) Gesamtspielzeit: 65:43

One Riddim Sampler sind eine Spezialität aus der Reggae-Szene. Ein Produzent produziert einen „Riddim“, lässt ihn in der Folge von einem Sänger „voicen“ und gibt ihm dann den letzten Schliff.
Nehmen wir das aus der Insider-Sprache heraus, heißt das nichts anderes als Folgendes: Ein Produzent stellt ein Musikstück fertig, lässt dazu diverse Sänger singen und hat am Ende 5, 10, 20 mal dasselbe Stück mit unterschiedlichem Gesang und Text und etwas differierenden Effekten.

Auf den Markt geworfen werden solche Riddim-Kollektionen klassischer Weise als kleiner Stapel von Vinyl-Singles. In ihrer ursprünglichen Form macht das Sinn - gerade weil es zwischen den (prominenten) Reggae-Stars publikumswirksamen Streit gibt, die auch über die Texte ausgetragen werden und es für den Hörer so durchaus spannend sein kann, was da an Attacken auf ein und demselben Riddim gegeneinander geritten werden. Oft hört der Sänger den Riddim das erste Mal einige Minuten oder Stunden bevor er seinen Text beisteuert. In der Szene sind diese Battles so wichtig, wie die wöchentlichen Bundesliga-Duelle.
In der Dancehall hat der Selector dann die Möglichkeit mehrere dieser Singles einfach ineinander zu mischen, wobei jeder einzelne oft nur für Sekunden oder einen Vers erklingt.

So, wie gesagt, macht das Ganze Sinn. Wenn man den gleichen 3-Minuten Song aber 20 Mal hintereinander in voller Länge um die Ohren gehauen bekommt, tritt bald Überdruss ein. Zumal wir es hier mit einem sehr synthetischen Beat zu tun haben, der an schwächere Disco-Produkte erinnert. Von daher dürfte es kein Zufall sein, dass hier nur eine kleine Zahl großer Namen (Bounty Killer, Dr. Ring Ding, Ill Inspecta und Luckie D.) zu finden sind, während die großen Konkurrenten vom Bounty Killer, der in diesem Aufgebot eindeutig die Nummer eins ist, durch Abwesenheit glänzen.

Für Insider only!

Norbert von Fransecky