Reviews

Braindance

Redemption

Info Musikrichtung: Dark Wave VÖ: 23.07.2002 (Progressive Darkwave Recordings) Gesamtspielzeit: 60:00 Internet: www.progressivedarkwave.com

Dark Wave ist ein musikalischer Randbereich, den ich normalerweise eher meide. Auch Braindance entsprechen den Klischees des Genre erst einmal weitgehend. Schwarz, Dunkelblau, Violett sind die dominierenden Farben im Booklet. Sebstian Elliott und seine Partnerin Vora Vor erschienen in schwarzem Lack und Leder, wobei letztere viel Bein zur Schau stellen darf. Blutige Kelche und gar grauselige Monster in nachtschwarzer Umgebung vervollständigen den optischen Auftritt.

Natürlich sind Keyboards im Spiel, aber nicht so dominant wie bei den 80er Bands, die die Genrebezeichnung "Wave" in der Musikliteratur begründet haben. Die Arbeit mit elektrischen und vor allem auch akustischen Gitarren gibt dem düstern Mix eine Lebendigkeit und Atmosphäre, die mir bei Wave-Bands in der Regel fehlt.

Irgendwo zwischen Depeche Mode, Paradise lost und Saga haben sich Braindance eine Nische geschaffen, die sie recht gut ausfüllen. Größtes Problem ist die durchgehende Gleichförmigkeit des Materials, die auf der einen Seite aber dabei hilft, sich von der düsteren Atmosphäre einhüllen zu lassen.

Anspieltipps zu geben ist bei einer CD, die man wohl nur über die Homepage der Band auftreiben kann, zwar etwas Panne, aber sei's drum. Das achtminütige "Relentless", das fast hörspielartig beginnt und dann sehr stark in Depeche Mode-Spuren wandelt ist einer der Höhepunkte der CD. "Remission" ist ein weiterer Track aus dieser Kiste, während "Resilience" eher die Saga-Parallelen pflegt und das "Requiem" mit klassischem Piano kammerkonzertartige Impressionen generiert.

Für die Geschöpfe der Nacht sollte diese CD ein Muss sein, das aber auch für „Normalos“, die atmosphärische Düsternis mit progressiven Einschlägen schätzen, ein Gewinn sein könnte.

Norbert von Fransecky