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More Tales of Mystery and Imagination
Info
Musikrichtung:
Rock
VÖ: 24.09.2003 (LimeLight Records) Gesamtspielzeit: 47:07 Internet: www.poe-cd.com |
Dass die Plattenfirma einen publicty-trächtigen "Alan Parsons Project"-Aufkleber auf der CD anbringen lies, ist verständlich und war wohl zu erwarten. Allerdings hat Eric Woolfson seinen Teil zu diesem Etiketten-Schwindel beigetragen. Mit dem Titel More Tales of Mystery and Imaginations musste er natürlich Erwartungen bis zum Exzess wecken. Mehr noch: Mit vollmundigen Erklärungen im Booklet erhebt Woolfson sogar dezidiert den Anspruch, er habe hier den legitimen Nachfolger eines der beeindruckensten Rock-Alben aller Zeiten vorgelegt.
Wer so angefüttert hofft, ein Album in die Hand zu bekommen, das es zumindest mit den Nachfolgern I Robot und Pyramid aufnehmen kann, wird von More Tales... mehr als enttäuscht sein. Das einzige Stück, das zumindest ein wenig an Alan Parsons erinnert, und zwar an die etwas poppigere The Turn of a friendly Card, ist der Dreiteiler "The Pit and the Pendulum".
Ansonsten muss man vom ursprünglichen Album ausgehend einen weiten Weg zurücklegen und sich in die Regionen eines Andrew Lloyd Webber-Musicals à la Chess begeben, um auch nur in die Nähe dieses neuen Woolfson-Albums zu geraten. Dort angekommen sind die Qualitätsansprüche aber erst einmal drastisch zu reduzieren, bevor man sich in Augenhöhe mit More Tales befindet. Zwar stellen nicht zuletzt die weiblichen Chöre im Musical-Stil eine Nähe zu Webber her, aber so banale Songs wie "Somewhere in the Audience" und "Tiny Star" hätte der wohl nie auf eines seiner Alben gelassen. "Goodbye to all that" bemüht sich abwechselnd um ein West Side Story- und ein Country-Feeling. Die angestrengten Versuche so etwas wie Spannung und Dramatik in die Songs zu bringen wirken bei "The Pit and the Pendulum" und "Murder in the Rue Morgue" eher belustigend.
Postiver Aufmerker ist bezeichnender Weise ein Stück, das sowohl im Werk von Alan Parsons als auch auf diesem neuen Woolfson-Album ohne Parallele ist. Der deftige Rocker "Train of Freedom", der einige Kohlen aus dem "Big Train (sic!)" von Mike Wall geladen zu haben scheint.
Enttäuschend!
Trackliste
1 | Angel of the Odd | 2:32 |
2 | Wings of Eagles | 4:45 |
3 | Train of Freedom | 5:11 |
4 | Somewhere in the Audience | 4:47 |
5 | The Bells | 5:31 |
6 | The Pit and the Pendulum: Part I | 2:31 |
7 | The Pit and the Pendulum: Part II | 2:02 |
8 | The Pit and the Pendulum: Part III | 2:02 |
9 | The Murders in the Rue Morgue | 4:35 |
10 | Tiny Star | 2:42 |
11 | Goodbye to all That | 4:46 |
12 | Immortal | 5:29 |
Besetzung
Bass: Laurence Cottle
Guitars: John Parricelli
Keyboards: Eric Woolfson, Simon Chamberlain, Haydn Bendall
Sequencing: Haydn Bendall, Austin Ince
Percussion: Martin Ditchman, Ralph Salmins
Irish Fiddle: Dermont Crehan
Lead Vocals: Steve Balsamo, Fred Johanson, Eric Woolfson
The Brighton Festival Choir
The Metro Voices
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |