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Neume

Weltuntergangsmaschine

Info Musikrichtung: Jam Rock / Noise Rock VÖ: 2008 (Neume) Gesamtspielzeit: 45:54 Internet: http://www.neume.info

Es steht viel Wahres in der Promoinfo von Neume drin. So „zerlärmt die Band alles was nicht schnell genug flüchtet“ Die fehlende Interpunktion hat durchaus Bezüge zur Musik.
Und wenn die Band behauptet, ihre Musik schmecke „hart-bitter“ kann ich bis zu einem gewissen Grade zustimmen. Das sie „aufregend“ ist, würde ich dagegen nicht behaupten. Das würde wohl nur der Karikatur-reife, sprichwörtliche Hausmeister tun, den alles, was lauter als Ernst Mosch ist, aufregt.

Mir ist der Auftritt der Doppel-Tims mit ihrer Vinyl-Look-CD und dem das CD-Format sprengenden, völlig Bild- und fast völlig Informations-freien Cover durchaus sympathisch, aber der konturlose Lärm, den sie auf ihren Instrumenten vor sich hin schrammeln, der erschreckt nicht, der verstört nicht, der provoziert nicht, der langweilt einfach nur - und das ziemlich lange.

„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben,“ hat Michael Gorbatschow mal gesagt. Bei Neume ist es anders. Am besten kommt man gut 40 Minuten zu spät und beginnt gleich mit der „Pussycat“, denn die ist ganz nett - treibend, aber nicht ganz so lärmig, mit Juhhuh-Chören verziert, aber immer noch wild in der Garage beheimatet.
Und wenn man von der Rückseite kommt, entdeckt man in „Puls“ ein etwas zu langes Jam-Rock-Teil und in „Chiaroscuro“ einen etwas übertrieben wilden Versuch sich an Stoner-Rock-Bereiche heranzuarbeiten. Den Rest ignoriert man - und hat Hoffung für die Zukunft.

Und mit dieser Hoffnung entlassen wir die Tims aus diesem inquisitorischen Verfahren.

Norbert von Fransecky