Reviews
Spirit of the Band
Info
Musikrichtung:
Psyhedelic Rock
VÖ: 19.10.2008 (Indiego / Musical Tragedies) Gesamtspielzeit: 50:34 Internet: http://www.shinygnomes.com |
Die seit 1984 in Nürnberg gegründeten Shiny Gnomes veröffentlichen nach längerer Pause (1996) endlich Ihr elftes Album. Die Bandmitglieder waren zwischenzeitlich nicht faul, sondern haben sich in anderen Projekten wie den psychedelisch angehauchten, jedoch mehr Beatlastigen Discolour, den eher folkig angehauchten Duo Fit & Limo oder aber auch den psychedelischen Überfliegern The God Box. Doch nun sind endlich die Shiny Gnomes wieder da, und sie tun genau das Selbe, wie bereits seit Anfang Ihrer Karriere: Sie liefern packende und knackige psychedelisch angehauchte Songs, die von vorn bis hinten Spaß machen. Die psychedelischen Exkurse bei den Solo bzw. Projektarbeiten ist nicht zu überhören, doch in erster Linie wird jetzt wieder gerockt und gegrooved. Das packende Eröffnungsstück Shiny verzückt mit seiner Gitarrenarbeit, die Perkussionsarbeit des folgenden "Party in June" lässt einen in Extase tanzen. "Spirit of the Band glänzt mit psychedelischen Gitarren und wabernden Keyboards, <"i>Demons Appear" ist ein zwischen harten Rock und flirrender Psychedelik wechselnder Song bei dem am Ende die Elektronik nur so flimmert. "Dear Mühsam" nimmt das Tempo dann mal ein wenig heraus und liefert einen schwebenden Song mit tollen Harmonien die den mittleren Beatles nicht so fern sind. In "Backyard of my mind" wird es dann poppiger, ein Banjo tanzt über den Soundteppich aus Keyboards und treibenden Schlagzeug. So klang guter Pop in den späten Sechzigern, und was soll man sagen? Wenn er doch heute auch noch so klingen würde, so melodisch, so locker, so unaufgesetzt. In "The Nest" wird es wieder etwas wabernder, die Keyboards dominieren das stark hallende Soundgewand. Der straighte Beat und die perlende Gitarre treiben den Song dann jedoch in ein spacig-psychedelisches Meisterstückchen zwischen Sound und Melodie. Das 10. Stück "Ocean Deep" ist dann der erste kleine Ruhepunkt, eine nörgelnde Orgel und ein straightes Rhythmus gerüst treiben langsam vor sich hin, so ist die erste Hälfte des Songs etwas langatmig, aber wenn es zum Ende in die Extase treibt, wird man auch mit dem etwas zähen Beginn wieder versöhnt. Insgesammt wird die Platte zum Ende hin ruhiger, denn auch "It´s real" , betont von dem sanften Gesang Limo´s, puckernden, elektronischem Rhythmus und einer moll gestimmten akustischen Gitarre. In dem abschließendem "Anarchie of the heart" ziehen die Gnome dann noch mal alle Register, Schlagzeugewitter gepaart mit einem großen Riff und Sirenenähnlichen Keyboards eröffnen. Dann brummt die Elektronik zu trockenem Schlagwerk, das im Refrain mit kreischenden Gitarrenriffs explodiert. Später mischen sich spacige Keyboardfiguren hinzu. Es quietscht und gniegelt an allen Ecken. Ein Wahnsinn gepackt in etwas mehr als sechs Minuten.
Hier haben wir eindeutig schon jetzt eines der besten Rockalben des Jahres. Wird den Shiny Gnomes nun endlich mal jemand zuhören, und Ihnen Ihren zustehenden Stellenwert in der Rockmusik endlich geben? Rockfans dieser Welt: kauft diese Platte, denn ich möchte nicht wieder 12 Jahre auf die Gnomes warten müssen.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Shiny | 4:22 |
2 | Party in June | 4:43 |
3 | Perfect with you | 4:16 |
4 | Spirit of the Band | 3:45 |
5 | Flo, Dino & I | 3:31 |
6 | Demons Appear | 3:36 |
7 | Dear Mühsam | 4:42 |
8 | Backyard of mind | 2:36 |
9 | The nest | 3:45 |
10 | Ocean Deep | 4:12 |
11 | It´s real | 4:52 |
12 | Anarchy of heart | 6:14 |
Besetzung
Gasi: Orgel, Synthesizer
Manna Knauthe: Bass, Gitarre, Synthesizer
Dorit Lacusteanu: Schlagzeug, Gesang
Gäste:
Tom Liwa: Gitarren, Gesang
Silvia Cuesta: Bass
Obi Barthmann: Bass
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |