Reviews
Stranger Inside
Info
Musikrichtung:
Artrock
VÖ: 15.09.2008 (Snapper / KScope) Gesamtspielzeit: 51:10 Internet: http://www.richardbarbieri.net/ |
Der Ex Japan und Rain Tree Crow Keyboarder und seit 1993 mit Porcupine Tree sehr erfolgreicher Richard Barbieri veröffentlicht nun mit Stranger Inside sein zweites Soloalbum. Und natürlich sollen seine Arbeiten mit den Ex-Japans Steve Jansen und Mick Karn nicht unerwähnt bleiben. Da bei Porcupine Tree sicherlich der Löwenanteil der Kompositionen auf Chef Steven Wilson geht, ist es logisch, das ein Kreativer wie Barbierie sich Nebenprojekten und Soloalben widmet. Somit erwartet einen mit Stranger Inside kein abgespecktes Procupine Tree Werk, sondern ein Album, das man durchaus als Symbiose aus all seinen musikalischen Arbeiten betrachten kann. Natürlich hört man auch hier die großen, atmosphärischen Soundlandschaften, die er zu Porcupine Trees Sound beiträgt. Doch sind hier ebenfalls die exotisch klingenden Sounds und vor allem Rhythmen zu hören, die seiner ersten Band Japan den charakteristischen Sound gaben. So fühlt man sich sofort im Opener “ Cave“an die späten Alben Japans erinnert. Der pumpende, jedoch synthetische Bass, die vertrackte Rhythmik, eigentlich fehlt nur David Sylvians prägnante Stimme. Stranger Inside ist insgesammt eine große, rhythmische Soundlandschaft, geschaffen für eine Filmmusik, allerdings gibt es keinen Film dazu. (Außer dem, der beim Hörer eventuell im Kopf dazu läuft.) Allerdings ist, wie schonangedeutet, Stranger Inside wesentlich rhythmischer, als man erwartet haben mag. In “Byzantrium etwa treffen diese Komponenten so perfekt aufeinander, das man während des Hörens automatisch dem Rhythmus verfällt und von den sphärischen Sounds tief in die Traumwelt gezogen wird.
Stranger Inside ist überwiegend elektronisch, nur selten gibt es mal einen echten Bass oder echtes Schlagzeug, auch Gesang gibt es nur in gesampleter Form. Die Soundlandschaften laden zum Träumen und zum ständigen entdecken neuer Nuancen ein, man könnte es teilweise ambient nennen, jedoch durch die vertrackte Rhythmik ständig in Bewegung und niemals auf dem Weg zu reiner Untermalungsmusik.
Für Fans der Projekte und Gruppen des Künstlers ein Muss, für Artrockfreunde ebenfalls sehr empfehlenswert.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Cave | 6:32 |
2 | A Fall Down | 3:11 |
3 | Hypnotek | 8:16 |
4 | Byzantium | 7:32 |
5 | Decay | 5:02 |
6 | Abssyn | 6:45 |
7 | Morphia | 5:44 |
8 | Retina Blur | 4:30 |
9 | Stranger Inside | 3:38 |
Besetzung
Gavin Harrison: Schlagzeug
Danny Thompson: akustischer Bass
Steve Jansen: zusätzliche Arrangements, Perkussionen und Programmierungen
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |