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Status Quo

Ma Kelly's greasy Spoon (Re-Release)

Info Musikrichtung: Beat / Rock VÖ: 14.10.2003 (Castle / Zomba) Gesamtspielzeit: 72:00

Ma Kelly's greasy Spoon ist bereits das vierte Quo-Album gewesen. Im August 1970 wurde es veröffentlicht. Jetzt kommt es in edler Aufmachung im Papp-Schuber und mit einem ganzen Karton voller Bonus-Tracks neu in die Läden.

Bis zum typischen Status Quo-Sound ist es allerdings noch ein Stück hin. Der spätere Grundryhthmus ist zwar gelegentlich - zum Beispiel auf dem Eröffnungstrack - schon da, aber das merkt man wohl vor allem im Rückblick und es war bei der Erstveröffentlichung wohl kaum absehbar, was die Zukunft dieses Status Quos noch bringen würde. Im wesentlichen haben wir eine recht typische Beat-Band vor uns, die heftig in den 60s wurzelte (wo sollte sie 1970 auch anders wurzeln?). Gelegentlich hört man Blues und Boogie ("Spinning Wheel Blues").

Mit "Junior's Wailing" enthielt Ma Kelly's sogar einen Track, der es bis auf die legendäre erste Quo-Live-LP schaffen sollte - eine der überragenden Live-Scheiben, die Hard Rock-Geschichte geschrieben haben. Die dort vorhandene druckvolle Power ist hier allerdings noch kaum zu ahnen. Im Bonus-Teil gibt es eine BBC-Live-Aufnahme des Tracks, die bereits etwas näher an diesen Level heran kommt, aber letztlich immer noch eher Beat als Hard Rock ist. Auch der zweite Track, der noch eine große Zukunft vor sich hat, erscheint noch in einem anderen Licht. "In my Chair" klint ebenfalls wesentlich nach Beat und Blues, als die spätere Version auf der On the Level. Die Gitarrenarbeit erinnert ein wenig an T. Rex.

Sehr untypisch für Status Quo ist "Everything", eine ruhige Ballade mit Cello-Begleitung. "Lakky Lady" könnte durchaus von den Beatles beeinflusst sein. "Daughter" erinnert zumindest in der Bonus-Version an die späteren Jahre, in denen sich Status Quo poppigeren Klängen zugewandt hatten.

Insgesamt eine Scheibe, die auch ohne Nostalgiegefühle über 30 Jahre nach ihrem Erststart noch Freude machen kann. Für Fans in dieser oppulenten Form natürlich Pflicht.

Norbert von Fransecky