Reviews

Too Slim and the Taildraggers

The Fortune Teller

Info Musikrichtung: Roots Rock / Southern Rock VÖ: 25.08.2008 (Underworld Records / My Delgado Music) Gesamtspielzeit: 47:34 Internet: http://www.tooslim.org

Dass Too Slim and the Taildraggers aus Seattle bereits alte Hasen im Geschäft sind und mit The Fortune Teller bereits ihr 13. Album in 20 Jahren veröffentlichen hört man ihrer feinen Mischung aus Southern Rock und Roots Rock an. Diese Erfahrung spiegelt sich in den guten Kompositionen ebenso wie in den knackigen Riffs und packenden Hooklines wieder. Das feine Titelstück, welches das Album eröffnet, rockt gut ein, der Gesang ist rauh, aber nicht nur treffend, sondern richtig stimmig. Im zweiten Stück, "Cowboy", wird das Thema weitergeführt, und diesmal mischen sich prima Gitarrensolis mit ein. Bei "Big Guns" kommt dann der pumpende Bass mehr zum Einsatz und das Gewand wird etwas staubiger und trockener. Aber auch dieser Track grooved, als ob es kein Morgengrauen gäbe. Und dann besitzen fast alle Songs derartig packende Gitarrensoli, die so genau auf die Zwölf passen, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen.
Und Too Slim and the Taildraggers schaffen es, dieses Niveau über die ganzen 47 Minuten aufrecht zu erhalten. Man fühlt sich förmlich in die amerikanische Steppe gezogen, spürt den warmen Wind aus Richtung Mexiko und sucht nach dem nächsten Titty Twister. Oftmals fühlt man sich auch an eine sehr rockige Variante eines Stan Ridgeways erinnert, was in dem erzählerischen Stil der Songs liegt.
Wer auf staubtrockenen amerikanischen Rootsrock steht und ab und an mal gerne richtig ins Schwitzen kommt, liegt mit dem rundum perfektem The Fortune Teller richtig, das von vorn bis hinten Spaß macht und sich nicht zu ernst nimmt.

Wolfgang Kabsch