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Reviews

The Fire Theft

Chain EP


Info

Musikrichtung: Emo

VÖ: 24.11.2003

(Rykodisc / Zomba)

Überzeugende Kostprobe der Sunny Day Real Estate Nachfolgeband

Es wird sich wohl herumgesprochen haben, dass The Fire Theft der Name der Nachfolgeband der Legende Sunny Day Real Estate ist. Sunny Day Real Estate war eben die Band, die in den Neunzigern den Emo mehr oder weniger erschaffen haben bzw. wohl einfach als erste Band von der Presse mit diesem Etikett beklebt worden sind. Sei es wie es will, es steht fest, dass diese Band eine Riesenlawine losgetreten hat. Emo schreibt sich ja mittlerweile jeder auf den Kopf, der sein Gejammer als großes Gefühl verkaufen will. Was aber wirklich Emo ist haben uns SDRE gezeigt und Gott sei Dank jetzt auch The Fire Theft. Doch sollte man vorsichtig sein zwischen den beiden Bands ein Gleichzeichen zu setzten. The Fire Theft sind viel reifer in der Komposition und ganz einfach eine neue Band. Sie setzt sich im Kern aus dem Emo-Wunderkind Jeremy Enigk und SDRE-Schlagzeuger William Goldsmith zusammen, wobei man sich auch noch gleich das SDRE-Gründungsmitglied Nate Mendel geangelt hat. Dieser Dreier sind jetzt also The Fire Theft und entfachen auch gleich ein Feuer beim Hörer.

Was man hier geboten bekommt ist schlicht und einfach gute, gefühlvolle Musik. Das Songwriting ist sehr ausgefeilt und oft überraschend. Die ruhigen Songs zeichnen sich neben der besonderen Stimme des Frontmanns auch durch die allgegenwärtigen, abwechslungsreichen und immer nüchtern gespielten Rhythmen des Drummers aus. Die Enigk'sche Melancholie zieht sich selbstverständlich durch alle drei Songs dieser EP, welche aus zwei Songs des selbstbetitelten Albums und einem Bonustrack besteht. In der Inspiration besinnt man sich eher auf die Siebziger, wobei das charakteristische Songwriting nie zu kurz kommt. Alle Songs sind sehr sicher und selbstbewusst, textlich emotional tief und im Klang sehr sphärisch und ruhig. Auch wenn das von Enigk als Albumhighlight bezeichnete "Sinatra" mal über acht Minuten geht spürt man keine Unsicherheit in der Ruhe, keine Eile, aber auch keine Langweile und Langatmigkeit.

Ohne das komplette Album gehört zu haben bin ich überzeugt, dass auch dieses ein Meisterwerk ist. Beruhigend zu wissen, dass Emo mit Bands wie The Fire Theft frisch und innovativ bleiben kann.



Kevin Kirchenbauer

Trackliste

1Chain
2Sinatra
3Hands On You

Besetzung

Jeremy Enigk (g/v)
William Goldsmith (d)
Nate Mendel (b)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger