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Etana

The strong One

Info Musikrichtung: Reggae / Dancehall VÖ: 13.06.2008 (VP / Groove Attack) Gesamtspielzeit: 64:12 Internet: http://www.etanamusic.com

Etana gilt derzeit als eine der heißesten Nummern Jamaikas, was sich nicht zuletzt in mehreren Awards als „beste weibliche Sängerin“ manifestiert hat. Nun sind Auszeichnungen ja nun so eine Sache für sich. Man muss immer genau hinsehen, wer da wen auszeichnet.
Dass die als Shauna McKenzie in Kingston aufgewachsene Etana keine reine Reggae-Pflanze ist, zeigen die Vorbilder, die in ihrer Bio genannt werden: das Soft-Rock Duo Air Supply, die Country Queen Dolly Parton, Bob Marley und der Dancehall King Sizzla.
Und so schielt der Mix, den uns The strong One ins Ohr schiebt, auch erkennbar auf die amerikanischen Radio- und Fernsehstationen. Da ist eine ganze Reihe recht seichter Stücke natürlich vorprogrammiert. Einiges erinnert eher negativ an das mittlerweile schon wieder fast vergessene Pop-Sternchen Stacie Orrico.

Im Rückblick ist der ein wenig nach Gospel und Boney M klingende Einstiegs-Reggae „Roots“ dann sogar eins der Highlights eines Albums, das im Wesentlichen nett und ein wenig belanglos dahin plätschert. Und gerade die mehrfach preisgekrönte Stimme wirkt dabei oft sehr dünn.

Recht hörbar sind „Jah Chariot“, ein ganz weicher Reggae mit zurückhaltenden Bläserakzenten, das im Vergleich zum restlichen Album treibende „Nuclear“, bei dem Etanas Stimme teilweise kraftvoll zu glänzen versteht und „Love and Love Life“, das mit Flügelbegeleitung erneut Gospelfeeling verbreitet.

Wirklich Herausragendes ist auf dem Album, das oft in Plastik-Pop-Bereiche abdriftet, nicht drauf. Eher eine Pflichtscheibe für Reggaesammler.

Norbert von Fransecky