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Trance Groove

Orange

Info Musikrichtung: Trance Groove VÖ: 06.06.2008 (Westpark / Indigo) Gesamtspielzeit: 63:39

Trance Groove, besser als mit dem Bandnamen kann man den Sound dieses Acts kaum umschreiben. Der gleichförmige Fluss der Stücke hüllt ein, nimmt gefangen, hypnotisiert ein wenig, bleibt aber durch den oft groovenden Bass, das dezente Scratchen des Turntables und gelegentliche soulige Stimmen genug geerdet, um jede Beziehung zu seichten Esoteric- oder Wellness-Klänge überzeugend in Abrede zu stellen.

Natürlich darf es hier keine Hits geben. Das würde dem Trance-Charakter völlig widersprechen. Und so lässt sich Orange auch gut als postmoderne Soundtapete nutzen, die einfach in den Hintergrund einer chilligen In-Cocktail-Party gehängt wird, bei der es wichtig ist zu sehen und vor allem gesehen zu werden, ohne von zu aufdringlicher Musik gestört zu werden.

Darin aber geht Orange nicht auf. Wenn man sich der Scheibe ganz entgegengesetzt, nämlich mit konzentrierter Aufmerksamkeit, nähert, dann lassen sich viele Details entdecken, die fast von Prog Trance sprechen lassen könnten.
Außerdem sorgt man für ein wenig Abwechslung, wenn „Sergio Leone“ passend mit leichten Western Akzenten agiert, das überraschend lebendige „Clapham Grand“ mit flottem Passport-Saxophon-Solo erfreut, oder das dubbige „Serge Gainsbourg“ immer wieder mit Hair-Zitaten spielt.
„Reich der Träume“ ist zu recht als Bonus vom Rest-Programm abgesetzt. Das Gothic-für-ganz-Arme Stück passt kaum in den Gesamtrahmen.

Norbert von Fransecky