Reviews

Richie Spice

Gideon Boot

Info Musikrichtung: Reggae VÖ: 02.05.2008 (VP / Groove Attack) Gesamtspielzeit: 56:13

Gemessen mit der Latte der Pop-Szene ist sowohl die Stimme von Richie Spice, als auch die Produktion von Gideon Boot etwas dünn. Reggae-Freaks wird das nicht stören.

Spice klingt dadurch sehr authentisch, wenig gestylet und kommt mit wunderbaren Vibes rüber. Dazu kommen auf der Habenseite ein ganze Reihe packender Refrains, die sich in gut ausgearbeiteten Stücken wieder finden - in der Reggae Szene keine Selbstverständlichkeit.

„Babylon falling“ eröffnet das Album spröde, aber sehr weich und verzaubert mit einem schönen Saxophon (aus dem Keyboard?). Der mit Orgelsounds garnierte Titeltrack beweist Richie Spices Händchen für packende Rhythmen. Es folgt das ein wenig an Bob Marley erinnernde „Let's go“.
Und dann ist schon bald Zeit für die beiden Highlights des Albums, die in einer gerechten Welt in den oberen Regionen der Charts vorzufinden wären: „Getting harder“ und „World Crisis“.
Im Folgenden gibt es sowohl Filler, die als brauchbare Zugaben zu den besseren Tracks durchgehen, als auch Stücke, die man durchaus als weitere Kaufargumente bezeichnen kann: insbesondere das weiche, in die Hüften gehende „The World is a Cycle“ und das schmeichelnde „The plane Land“, das mit einem kurzen Steve Miller-Zitat aufhorchen lässt.

Kein Jahrhundertalbum - aber eine feine Reggae-Scheibe für Zwischendurch, die nicht nur Puristen gefallen dürfte, sonder vor allem auch dem breiteten Publikum, dass nur gelegentlich mal einen Blick in den Garten Jamaikas wirft.

Norbert von Fransecky