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Ganjaman

Das gleiche alte Lied

Info Musikrichtung: Reggae VÖ: 25.04.2008 (MkZwo / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 66:52 Internet: http://www.ganjaman.eu

Ganjaman gehört zu den deutschen Reggae-Artists, die sich ganz eindeutig zum Rasta-Glauben bekennen. Gemeinsam mit dem Namen lässt das zwei Text-Typen erwarten, die sich auf Das gleiche alte Lied überraschender Weise gar nicht, bzw. kaum finden: Marihuana verherrlichende Weed-Tunes und kämpferische Lyrics, die dazu aufrufen Babylon zu verbrennen.

Die Vorfreude auf den Tag, an dem Babylon fällt, wird zwar artikuliert („Ich freu mich auf den Tag“), aber nur punktuell, wie z.B. in dem kämpferischen „Haltet sie auf“, wird das „Gegen“ des Kampfes in den Mittelpunkt gestellt. Sonst wird eher die Liebe Gottes beschworen, mit und für die der Rasta eintreten soll. Damit sind gerade die Themen, die Rasta-Songs oft von sozial und politisch engagierten christlichen Texten trennen, hier marginal.
Ganjaman könnte so, wie er sich hier äußert, in fast jeder evangelischen Gemeinde mit breiter Zustimmung rechnen.

In diesem Umfeld gibt es auf Das gleiche alte Lied sowohl Klage-, als auch Loblieder. Die leidende Stimme des deutschen Rastas passt eher zu ersteren. Und das ist wohl auch der deutlichste Schwachpunkt eines soliden Albums. Irgendwann nimmt man die fieselige Stimme von Ganjaman als etwas jämmerlich wahr.

Bösartige Kritiker können Ganjaman damit von der Platte putzen. Dass er einer der authentischsten Vertreter des deutschen Reggaes ist, können aber auch diese Ignoranten nicht vom Tisch wischen.

Weiter so, Ganjaman - und vielleicht gelegentlich mit einem auch musikalisch stärkeren Rückrad.

Norbert von Fransecky