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East of Eden

Mercator projected

Info Musikrichtung: Folk Jam VÖ: 25.02.2008 (1969) (Esoteric / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 69:55 Internet: http://www.eastofedentheband.com

East of Eden liefen bei mir vom Hörensagen her unter einer 70er Jahre Folk-Band. Eine Revision des Urteils war nötig. Folk-Elemente sind zwar da, aber Blues und vor allem exzessive Jam-Sounds überwiegen deutlich. Manchmal gibt es ein derart wildes Geschredder, dass East of Eden wie Ten Years after klingen („Centaur Woman“).

Mercator projected dürfte in die Rubrik der Alben einzuordnen sein, die man nur im Zusammenhang eines unbefangenen Drogenmissbrauches erklären kann. Häufig hört sich das Ganze über längere Strecken wie eine Mischung aus Orchestergraben und Proberaum an - und zwar zu Zeiten, wo dort nicht ganze Stücke, sonder eher einzelne Griffe, Akkorde oder Phrasen geübt werden. Anstrengend auf Dauer!

Aber dann klingen immer mal wieder nette Melodien, folkig tänzerische Phasen oder auch treibende Jam-Parts auf, so dass man den aus Eden Vertriebenen nie ganz böse sein kann.

Es sind vor allem drei Titel, die sich als wirkliche Stücke positiv aus dem Rest heraus heben. Zum einen gleich der Opener, der alle Folk-Einordnungen in die Ecke tritt, ein fetter bassiger Stoner Sound, der einfach nur geil ist. Dann gibt es das später von Roxy Music gecoverte „Eight Miles high“, ein bislang unveröffentlichtes Stück, das hier mit zwei Demo-Versionen von LP-Tracks den Bonus-Bereich bildet. Und last not least, das folkige mit rauen Violinen versetzte und gepushte „Communion“.

Insgesamt eher etwas für Liebhaber zum Herauspicken der edlen Stellen.

Die Remaster-Edition scheint in diesem Fall nur das Artwork des Original-Albums zu enthalten. Liner-Notes, wie bei Esoteric sonst gewohnt, fehlen hier.

Norbert von Fransecky