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Whitesnake

30th Anniversary Collection

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 13.06.2008 (EMI) Gesamtspielzeit: 224:43

Klären wir erstmal die Zielgruppen. Als da wären:

- Menschen (falls es die gibt), denen Whitesnake mit dem aktuellen Album Good to be bad erstmals begenet sind;
- Leute, die Whitesnake im Wesentlichen über ihre Radiohits kennen
- und diejenigen, die vergessen haben, wie viel grandiose Hardrock-Klassiker David Coverdale mit seinen Mannen seit der Auflösung von Deep Purple zusammengeschraubt hat.

Außen vor bleiben vor allem die Hardcore Fans, denn für sie wird auf dem Dreier-Album nichts geboten, was nicht schon auf einer regulären Coverdale/Whitesnake-Scheibe zu hören gewesen ist. Aber die Live-DVD aus dem vorletzten Jahr und das grandiose neue Album dürften für sie erst mal Geschenk genug gewesen sein.

Besser als diese Box kann man eine Best of, die auf Special Material verzichtet, jedenfallls kaum machen. Alle drei CDs sind bis an die Ladegrenze voll gepackt, so dass man auf knapp vier Stunden Spielzeit kommt. Dazu kommt ein 48-seitiges Booklet, in dem Coverdale himself und der renommierte Rock-Journalist Mick Wall auf die Geschichte der Band zurückblicken. Außerdem sind sämtliche regulären Alben von Whitesnake, sowie die Solo-Werke Coverdales mit Cover-Pic und kompletten Tracklists aufgeführt.

Die Compilation bietet von jedem Album mindestens ein Stück. Auch die Soloalben von Coverdale und seine Scheibe mit Jimmy Page sind vertreten. Lediglich die beiden ersten Soloscheiben Whitesnake und Northwind von 1977 und 78 bleiben aus Copyright-Gründen außen vor. Besondere Schwerpunkte sind bei den Alben Ready an’ willing, Come an’ get it und 1987 gesetzt.
Die Stücke sind nicht chronologisch geordnet. Die erste CD konzentriert sich zwar auf das Material bis Slide it in. Aber auf diese frühen Jahre, die für die meisten Whitesnake-Fans die besten waren, wird auch auf den beiden anderen Scheiben immer wieder zurückgegriffen. Die Schlusssequenz der dritten CD wird dann sehr stark von dem überragenden Erfolgalbum 1987 geprägt.
Eine vernünftige Sortierung, die sich eher am Aufbau eines Konzertes, als einer historischen Best of orientiert. Andernfalls hätten wohl viele Hörer vor allem in der Phase der Solo-Alben massive Durchhänger. So passen sich die - mit Ausnahme der Coverdale/Page-Beiträge - etwas schwächeren Stücke gut in den Ablauf der CD ein.
Die Live-Stücke auf der ersten und zweiten CD stammen von der legendären ersten Live-CD Live in the Heart of the City. Lediglich „Sailing Ships“ und „Soldier of Fortune“, das einzige Purple-Stück auf dem Sampler, stammen von dem 97er unplugged Album Starkers In Tokyo.

Norbert von Fransecky