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Reviews

Bul Bul

6


Info

Musikrichtung: (Fast Avangarde) Rock

VÖ: 16.05.2008

(Exile on mainstreet records / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 61:57

Internet:

http://www.bulbul.com


Die Österreicher von BUL BUL haben nicht nur einen seltsamen Namen, seltsame Songtitel (siehe unten) und ein seltsames Covermotiv, nein sie bieten auch eine sehr seltsame Musik auf Ihrem aktuellem Album. 6 ist größtenteils seltsam verschroben, teils zerhackt und überwiegend, schwerverdaulich. Dabei gehen die Opener "When sun comes out und lack of the kay" (welches eine Neubearbeitung eines der ersten Titels der Band darstellt) wirklich genau auf die Zwölf los.

Gerade Letzteres könnte mit seinem Drumming und Bassound und teilweise auch dem dunklem Gesang aus der Raritäten Kiste der Sisters of Mercy stammen. Allerdings wird hier auch schon durch kieksenden Gesang und schräge Elektronics für gewollte Disharmonie gesorgt. Beim dritten Song geht es dann aber richtig los, immer noch ein (diesmal Lateinamerikanischer) Rhythmus, doch diesmal schlagen Hörnersektionen und Bassriffs ab und zu alles zu Klump. Trotzdem bleibt auch dieses Werk durchgehend hörbar. Es folgen elektronische Soundteilchen und ein Gruftstück mit kratzendem elektronischen Sound, seltsamer Perkussion und gebrochener Stimme.

Weitere Referenzen und Beispiele? Tighten klingt schon ein wenig nach Marilyn Manson, doch auch hier wird innerhalb des Songs soviel gesägt und gezirpt, das man gar nicht alles aufnehmen kann. "Changzheng" ist ein knapp vier minütiger Klangkosmos für puckernde Elektronik, Kuhglockenperkussion und was weis ich nicht noch alles. Wie der Leser bereits merkt, wird das Album zum Ende immer mehr Sound und weniger Song, meistens wird aber zumindest ein Mindestmaß an Hörbarkeit erzielt.

Es arbeitet sich alles auf den letzten und längsten Track das Stück hin. In diesen knapp 12 Minuten wird noch mal Resümee gezogen, knarrender Bass, straightes Schlagzeug doch im Hintergrund das ständige Raunen von Dronelandschaften. Später, so nach fünf Minuten wird alles zerhackt, die Gitarre wird gequält und das überschaubare Schlagzeug, Bassspiel gibt der Klanglandschaft den letzten kleinen Zusammenhalt. Allerdings löst sich in diesem Werk nun schlussendlich wirklich alles auf und BUL BUL werden zu Sound. Ob man diese 12 Minuten braucht, kann ich nicht sagen. Ist das über ambitionierte Klangkunst oder einfach nur moderne Kunst oder doch nur Krach?

Insgesamt ist den Österreichern ein abwechslungsreiches Art / Alternative Rockalbum gelungen, das gern Avangarde sein möchte, sich aber gar nicht ernst genug nimmt, um in diese Gefilde zu kommen. Man wird sicher immer mal wieder die Skip-Taste benutzen, weil einem der eine oder andere Song dann und wann nerven wird, wahrscheinlich werden es bei jedem Hörgang andere Songs sein. Da sich die Österreicher, wie Ihre Songtitel aussagen, nicht so ernst nehmen, würde ich sagen, ein solides und hörenswertes und auch augenzwinkerndes Album.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1When sun comes out3:43
2Lack of the key3:42
3Where the hell is dj fett4:40
4Shuguang1:05
5Shenzhou4:15
6Tighter3:48
7Tighten4:39
8Changzheng3:50
9Fremder hingepisst1:49
10Daddy was a girl i liked3:47
11The song´s name4:21
12Steve le postla3:41
13Loss mei hen in ruar4:50
14Dust in my Zimmer1:57
15Das Stück11:50

Besetzung

Martin Smeets: Gitarren
Alexander Clahsen: Gesang, Perkussion
Oliver Griethe: Schlagzeug
Guido Geeerlings: Bass
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger