Reviews

MEK MC

Vom Streben nach Glück

Info Musikrichtung: HipHop VÖ: 30.05.2008 (Zucker / Pleitegeier) Gesamtspielzeit: 22:36 Internet: http://www.mekmc.com

Wer meine Reviews verfolgt, weiß dass HipHop nicht unbedingt meine Leib- und Magenspeise ist. Wenn sich ein HipHopper von mir 15 Punkte einfängt, muss schon was dahinter stecken. Das tut es tatsächlich. Und damit meine ich ganz zuletzt das abschließende „Nur Musik“, bei dem zwar noch Sprechgesang ertönt, die HipHop-Beats aber ansonsten von der akustischen Gitarre abgelöst werden, die entfernt an Mark Knopflers Soloprojekt Notting Hillbillies erinnern.

Es ist auch nicht so, dass MEK MC sich stilistisch so weit aus dem Fenster lehnt, dass er mich mit Reggae-, Punk oder Rock-Versatzstücken lockt. Nein, das hier ist purer HipHop, aber sagenhaft gut gemacht. MEK MC groovet nicht. Er lässt sich einfach in seinen Rhythmus fallen, setzt seine Verse darüber und das Ganze hat immer einen grandiosen Flow, der selbst Verächter des Genres, wie mich, mitreißt.

Schwächste Nummer des Ganzen ist „Deutlich gläubig“, die sowohl textlich, wie vom Musikalischen her sehr flach und mit wenig Subtilität agiert, aber trotzdem, oder vielleicht sogar deshalb, ziemlich schnell im Ohr hängen bleibt. Sehr geil ist „Der Song hier bleibt unrockbar“, der sofort ins Blut geht, aber auch der sehr rhythmische Titelsong. Wer hier nicht anfängt HipHop zu lieben, wird es nirgendwo tun.

Insider werden bei dem Labelnamen Pleitegeier sofort nach Spuren christlichen Glaubens in den Texten von MEK MC suchen. Die findet man, aber nur sie und nichts mehr. MEK MC missioniert nicht. Er predigt nicht. Er spricht wie die meisten HipHopper über seine Szene, seine Person, seine Musik und in „Vom Streben nach Glück“ über die Lebenssituation von Schülern.
Dabei erwähnt er aber in fast jedem Stück mit ein oder zwei Zeilen beiläufig, dass er Christ ist. Das war’s!

Meine Empfehlung!

Norbert von Fransecky