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The Coal Porters

Turn the Water on, Baby!

Info Musikrichtung: Alternative Bluegrass VÖ: 06.06.2008 (Prima / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 39:37 Internet: http://www.myspace.com/thecoalporters

Am Anfang verwirren uns die Coal Porters ein wenig. „Final wild Son“ ist Banjo gestützter high Energy Folk, der erst einmal annehmen lässt, dass wir es hier mit einer weiteren Auflage diverser Bands zu tun haben, die Folkmusik aus irgendeiner britischen Ecke mit Punk, Rock oder ähnlichem mischen. Dass Violine und Banjo im folgenden „Mr. Guthrie“ dann in die Square Dance Ecke tanzen, lässt man als artige Verbeugung vor dem US-Songwriter gelten.

Dann aber verlassen wir die Insel recht bald. Der Energie-Level wird ein wenig gesenkt. Country-Klänge werden deutlicher. Die Gefühle werden sentimentaler. Teilweise erscheint das Ganze gar von osteuropäischer Melancholie gewürzt zu sein.

Der Promozettel weist den Coal Porters das Verdienst zu, für den Bluegrass das getan zu haben, was die Pogues für die irische und Los Lobos für die mexikanische Musik getan haben. Nun gut, etwas mehr Pioniergeist dürfte bei den genannten Acts dabei gewesen sein. Aber wenn wir unter Bluegrass ein Mischform von irischem Folk und US C&W verstehen, dann können wir das mal so stehen lassen.

Das Ergebnis ist jedenfalls quicklebendig, äußerst abwechslungsreich und von vorne bis hinten unterhaltsam. Und damit dann auch gar keine Langweile aufkommt, kommen bei „Fox at my Shoe“ elegische Streicher zum Einsatz, darf sich Esther Mae Griffin bei den kurzen „Butterfly Hearts“ mit spröder Kinderstimme verewigen und die Violine in „These four Walls“ nach Herzenslust schluchzen.

Norbert von Fransecky