Reviews

John G. Perry

Sunset Wading

Info Musikrichtung: Nature Prog VÖ: 25.02.2008 (1976) (Esoteric / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 39:56

Der mir bislang vom Namen her unbekannte John G. Perry hatte sich seine Meriten vor diesem Solo-Album bereits bei Caravan, Quantum Jump und Curved Air verdient - weiß Gott nicht die schlechtesten Referenzen.

Verspielte Prog-Elemente manchmal etwas jazzig angehaucht, wie man sie aus der Canterbury-Szene kennt, tauchen denn auch immer wieder einmal auf. Dennoch ist Sunset Wading letzten Endes etwas ganz anderes.

Stolz erklärt Perry im Booklet, dass alle Hintergrundgeräusche extra für das Album aufgenommene Sounds aus dem Lake District sind. Der See auf dem Cover und der Landrover unter dem Clear Tray sollen uns dann wohl auch genauso in die Natur locken, wie besagte Natursounds. Wer jetzt Schlimmes ahnt, übertreibt ohne ganz falsch zu liegen. Es gibt beim Sunset Wading immer wieder längere Passagen, die an CDs aus dem Wellness-Regal der örtlichen Esoterik-Buchhandlung erinnern - eingeschlafene Füße eingeschlossen.

Dass Sunset Wading kein völliger Griff ins Klo geworden ist, dazu tragen Passagen bei, in denen etwas kraftvoller aufgetragen wird. Dann erinnert das Ganze an Gong (das leider viel zu kurze „How goes the Night?“), Mike Oldfield („As Clouds gather“) oder gar Guru Guru („Etude“).

Naturfreunde, die es lieben, dass auf der Wiese auch mal was passiert, werden daher auch dieses Album lieben. Wer die „Extreme“, Action oder völlige Ruhe, braucht, ist hier falsch.

Norbert von Fransecky