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Egg

The polite Force

Info Musikrichtung: Orgel Prog VÖ: 25.02.2008 (1971) (Esoteric / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 42:58

„A Visit to Newport Hospital” ist das erste und letzte Stück auf diesem Album, das mich wirklich überzeugt. Mit der Hammondorgel dominierend im Vordergrund wird leicht jazzig angehauchter Früh-70er Prog serviert, und zwar die eher kraftvolle Variante, bei der Keyboard und Bass gelegentlich an ganz frühe Uriah Heep erinnern, (also an die Heep, die den Jungs von Egg 1971 bekannt gewesen sein könnten). Der entspannte Gesang, der etwas Erzählendes an sich hat, hat mit Rock gar nichts, mit Jazz und Prog viel mehr zu tun. Ein viel versprechender Anfang, der im „Contrasong“ Rhythmus betont und mit jazzigen Bläsern garniert aufgenommen wird.

Das folgende „Boilk“ wird im Booklet folgendermaßen kommentiert: „Incl. Bach: Durch Adams Fall 1st ganz verderbt“. Und so hört sich das „Stück“ auch an. Man fragt sich gelegentlich ernsthaft, ob diese Ansammlung von Störgeräuschen eventuell dadurch erzeugt wurde, dass man die Original-Audio-Bänder vorm Überspielen gekordelt hat. Wer noch Erfahrungen mit Cassetten-Rekordern hat, weiß dass insbesondere billigere Modelle ein erstaunliches Talent für derartige „Produktionen“ hatten.
Totalausfall!!

Die vier Teile des „Long Piece No. 3“ machen wenig Appetit auf die ersten beiden langen Teile. Lediglich das Finale gefällt mit einem teilweise tollen Orgel-Jam. Ansonsten klingt das, was wohl ein Versuch einer Fusion zwischen Klassik und Rock sein soll, wie eine Mischung aus Orchestergraben und Orientierungslosigkeit.

Die Darreichungsform ist, wie bei Esoteric Reocrds gewohnt, tadellos. Ob man dieses Stück Rockgeschichte der Vergessenheit hat entreißen müssen, erscheint mir ab eher fraglich.

Norbert von Fransecky