Reviews
From August Town
Info
Musikrichtung:
Reggae
VÖ: 07.09.2007 (VP / Groove Attack) Gesamtspielzeit: 65:26 |
Viele Reggae-Scheiben verlangen dem nicht eingeschworenen Hörer einiges ab, was Produktionsstandards, Abwechslungsreichtum, ausgearbeitete Arrangements und stimmliche Qualitäten anbelangt. Nichts davon bei Duane Stephenson.
From August Town genügt den höchsten Ansprüchen internationaler Rock- und Pop-Produktionen und zielt auch mit der Verpackung seiner Reggae-Klänge in das Herz amerikanisch gestylter Mainstream-Radios. Dem Reggae-Puristen mag daher der glatte Soul-Pop-Sound, dessen Stephenson sich bedient übel aufstoßen. Dem muss man aber ganz eindeutig Scheuklappen attestieren. Denn was hier geboten wird, ist (fast) immer noch Reggae genug, um die gestrenge Szenepolizei milde zu stimmen.
So gibt es hier ein musikalisches Spektrum, das sich von dem an Bob Marley’s „Could you be loved“ erinnernden „Love inna di City“ bis hin zu dem „Cottage in Negril“ erstreckt, einem der Highlights des Albums, obwohl(?) es stellenweise klingt, als versuche sich hier Lionel Richie am Reggae.
Was schon eher kritisch gesehen werden kann, ist die Spannung zwischen Text und Musik, die dabei gelegentlich entsteht. So passt der Text über die „Ghetto Pain“ nicht ganz zu dem sehr mainstreamig zwischen Soul-Pop und Bob Marley produzierten Arrangement. Hier hätte die gequält leidende Stimme, die wir zum Bespiel in „One great World“ erleben, vielleicht besser gepasst. Ob das Stück von der musikalischen Warte aus dadurch besser geworden wäre, ist aber eher fraglich.
Insgesamt gibt sich Stephenson eher ruhig, wechselt zwischen Lovers-Tunes und religiösen Texten und leistet sich über eine gute Stunde nicht einen einzigen wirklichen Ausfall, wenn sich auch auf den Startplätzen 8, 12, und 13 etwas belanglose Nummern eingeschlichen haben. Dafür aber entschädigt das überragende, unglaublich intensive „Exhale“, das sich zwar wohl nicht zum Chartbreaker, aber zu einem absoluten Klassiker jenseits der Genregrenzen von Reggae, Rock und Songwriter entwickeln könnte parallel zu Lou Reeds „Walk on the wild Side“ oder Carolyne Mas’ „Sittin' in the Dark“. Allein wegen dieses Stück MUSS From August Town gekuft werden.
Trackliste
1 | Ghetto Pain | 4:13 |
2 | Misty Morning | 5:42 |
3 | Love inna di City | 4:05 |
4 | Fairy Tale | 3:54 |
5 | Cottage in Negril | 4:02 |
6 | Exhale | 4:37 |
7 | I don't need your Love | 4:12 |
8 | Without you | 3:26 |
9 | August Town | 5:23 |
10 | Chant Love | 4:09 |
11 | Mr. B | 4:46 |
12 | Heaven will rise up | 4:37 |
13 | One great World | 4:08 |
14 | Dream Weaver | 4:16 |
15 | Fool for you | 3:55 |
Besetzung
Anthony B & Mystic Routes (Voc <3>)
Tarrus Riley (Voc <6>)
Rochelle Bradshaw (Voc <13>, Back Voc <3,7,9>)
Aeion Hoilett (B <2,5>)
Althea Hamilton (Back Voc <2,3,5,7,8,9,12,13>)
Alvin Haughton (Perc <9,12,14>)
Carol McLaughlin (Keys <1,2,3,4,5,6,7,8,9,12,14,15>)
Carrol Dexter (Back Voc <6>)
Chris Smith (Back Voc <6,10,15>)
Christopher Birch (Keys <1>)
Davol Fletcher (B <3>)
Dean Fraser (Horn <1>, Sax <5,8,13>, Back Voc <1,7,11>)
Dean Karrell (Back Voc <14>)
Glen Browne (B <6,8,9>)
Ian “Beezy” Coleman (Git <9>)
John Williams (Violine <12>)
Karell Wisdom (Back Voc <1,10,15>)
Kirk Bennett (Dr <1,8,10,12,14,15>)
Lamont Savary (Git <2,3,4,5,14>)
Lowell “Sly” Dunbar (Dr <7,11>)
Mark Dauson (Dr <6,9>)
Michael Fletcher (B <1,7,10,12,14,15>)
Mitchum “Khan” Chin (Git <6,7,8,9,10,11,12,15>)
Nikki Burt (Back Voc <2,3,5,6,7,8,9,12,13>)
Paul “Scooby” Smith (Keys <6,10>)
Ras Ites (Dr <13>)
Robbie Lyn (Keys <7,11,13>)
Robbie Shakespeare (B <11>)
Randevon Patrick (Dr <2,5>)
Shaun Stewart (Dr <3>)
Sherida Sharpe (Back Voc <5,13>)
Wayne Hammond (Git <14>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |