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Wagenseil, G. Chr. (Weimann)

Concerts choisis

Info Musikrichtung: Vorklassik VÖ: 01.05.2008 Accent / Note 1 (CD, DDD (AD: 2007) / Best.nr. ACC 24186) Gesamtspielzeit: 69:01 Internet: Accent Echo du Danube

Dass Georg Christoph Wagenseil (1715-1777) weit mehr konnte als nur die Noten umblättern, wie er es der Anekdote nach für den sechsjährigen Mozart bei dessen Auftritt vor der Kaiserin in Wien tat, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Insbesondere die Einspielung seiner Sinfonien (vgl. Besprechung) und Orgelkonzerte hat insofern Liebhaber der Vor- und Frühklassik aufhorchen lassen. Nun kann man sich auch von Wagenseils Konzertschaffen ein facettenreiches Bild verschaffen. Zu verdanken ist dies Alexander Weimanns detektivischer Suche nach einem bislang verschollenen Harfenkonzert (WWV 281), das eigentlich ein Konzert wahlweise für Harfe und Orchester oder für Cembalo und Orchester ist. Die mühsame, aber letztlich erfolgreiche Suche hat sich gelohnt: Gerade dieses Harfekonzert, das mit einem ausladenden, wundervoll lyrischen Mittelsatz aufwartet, vermag zu gefallen. Aber auch das Doppelkonzert für Oboe und Fagott (WWV 345) - in der Anlage eher eine Sinfonie - hat Charme. In ihm überrascht gleichfalls der Mittelsatz, der sich in der Stimmung einem Nachstück annähert.

Das Konzert für Fortepiano dürfte Wagenseil sich selbst auf den Leib geschneidert haben, um als Virtuose zu glänzen. Dabei gerät das ganze zu einem teils gewagten Duell zwischen Violine und Klavier. Das in italienischer Manier ausgeführte Flötenkonzert ist eher spieltechnisch als kompositorisch anspruchsvoll.
Dieses insgesamt farbige, charmante und vielseitige Programm präsentiert das Ensemble Echo du Danube alert und mit profundem Gespür für Stimmungen und Stimmungsumschwünge in der Musik. Die Solopartien und der Orchesterpart wirken ungeachtet der nicht geringen Anforderungen durchweg leicht und angenehm entspannt.

Sven Kerkhoff