Reviews

Little Richard & Jimi Hendrix

Friends from the Beginning

Info Musikrichtung: Rock 'n' Roll VÖ: 16.05.2008 (arkama / zyx) Gesamtspielzeit: 34:56 Internet: http://rockhall.com/inductee/little-richard http://www.jimihendrix.com http://zyx.de

Little Richards aktive Karriere begann 1955 und endete zunächst 1957, da er sich zu Höherem berufen fühlte, und ein Theologiestudium begann. Seine größten Erfolge in dieser Zeit waren die Evergreens „Tutti Frutti“, „Long Tall Sally“, „Lucille“ und „Good Golly Miss Molly“. 1962 überlegte er es sich dann doch anders, und versuchte ein Comeback. Doch zu der beginnenden Beatwelle passte seine R&B geprägte Musik nicht mehr. Seine letzte wirklich erfolgreiche Tournee absolvierte er 1963 zusammen mit den Beatles, die zu seinen größten Verehrern gehörten, durch England. Dennoch tourt Little Richard zur Freude seiner Fans auch heute noch rund um den Globus und hat bisher über vierzig Alben veröffentlicht.

Jimi Hendrix war in seiner Jugend begeisterter Fan von Little Richard. In den Jahren 1964 / 1965 nahmen beide das Studioalbum Friends from the Beginning auf, welches sieben Jahre später, also zwei Jahre nach Hendrix Tod, veröffentlicht wurde.

Das Album bot 1972 schon bekanntes Material, lediglich die Titel „Belle Stars“, „Funky Dish Rag“ und „Why Don't You Love Me?“ sowie die Instrumentalversionen von „Lucille“ und „Keep a-Knockin'“ wurden hier erstmals veröffentlicht. Wer hier wann zu welchen Tracks die Gitarrenklänge liefert, kann ich nachlesen, aber nicht immer eindeutig erkennen. Auch wenn zeitweise drei Gitarristen am Werk waren, hört man schnell, wer bei der Produktion das musikalische „Kommando“ hatte. Prägend für die Aufnahmen ist in erster Linie das von Little Richard „bearbeitete“ Piano, das hier sowohl die Melodien, als auch das Tempo vorgibt.

Man merkt den Aufnahmen an, dass sie vor mehr als fünfunddreißig Jahren produziert wurden. Es wurde folglich nicht digital remastered, was dem Charakter der Musik sehr entgegen kommt. Für Fans beider Musiker ein unterhaltsames und spannendes Album, welches sich weniger durch technische Höhenflüge als durch musikalische, und spielerische Feinheiten auszeichnet.

Die CD kommt in einem eleganten Digipack im Goldschnittlook daher, welches leider ohne Booklet ausgeliefert wird. In diesem hätte man dann vielleicht noch erwähnen können, dass bei fünf Titeln sowohl Black Arthur an der Gitarre, als auch Henry Oden am Bass beteiligt waren. Wer die beiden Schlagzeuger waren, wird wohl für immer ein Mysterium bleiben.

Andreas W. Fieseler