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Reviews

Midnight Scraper

Fast Side Slow Side


Info

Musikrichtung: Rock/Soul

VÖ: 09.05.2008

(Popmate / ZYX Music)

Internet:

http://www.midnightscraper.com
http://www.myspace.com/midnightscraper
http://www.popmate.com

Retro ist ja irgendwie "In" im Moment, und die schwedische Band Midnight Scraper ist wohl ein sehr typischer Vertreter dieses Trends. Cover, Musik und Booklet sind voll von Anlehnungen an die 70er Jahre: Frisuren, Klamotten, Möbel und Instrumente sind optimal auf dieses Jahrzehnt getrimmt, an das sich die Musiker dieser Band wahrscheinlich gar nicht mehr erinnern können (falls sie überhaupt schon geboren waren). Und beim Betrachten der Bandfotos drängt sich dabei fast der Verdacht auf, dass zumindest das Booklet von der internationalen Zigarettenindustrie gesponsert wurde: in diesem wird derartig intensiv geraucht und inhaliert, dass einem schon vom Hinsehen der Qualm in die Augen steigt und das Ganze vom Bundesgesundheitsministerium eigentlich auf den Index gesetzt werden müsste.

Der Name Fast Side Slow Side ist Programm: vinylmäßig ist das Album in zwei Abschnitte unterteilt: zunächst eine Fast Side mit sieben eher kurzen, rockig-souligen Stücken, dann folgt die Slow Side mit weiteren fünf, eher akustisch orientierten Tracks. Aufgenommen wurde das Album übrigens bereits 2006, erst jetzt folgt die Veröffentlichung im deutschsprachigen Raum.

Soweit zum Äußeren, kommen wir zur Musik: eine nette Mischung aus Soul und Rock, die immer mal wieder (nicht zuletzt durch die Stimme von Tom Goren) an die Rolling Stones erinnert, wird auf Fast Side Slow Side präsentiert. Vom Stil her ist das durchaus ansprechend, unter anderem durch gelungene Bläsereinsätze und weiblichen Backgroundchor auch abwechslungsreich und interessant. Vielleicht fehlt unterm Strich dem Album der Kick: es gibt eher wenige Stücke, welche einen echten Erinnerungswert oder gar Radiopotenzial haben. Unterm Strich ist Midnight Scraper aber doch eine gute Scheibe gelungen, wobei mir die Fast Side persönlich etwas besser gefällt als die ruhigere Seite - als Anspieltipps kann man hier wohl "Baby let me make up your mind" und "Sparkle Has Had Too Many Drinks", vom zweiten Teil des Albums auch "Eldorado" und das gelungene "Bye Bye Sweet Whiskey" empfehlen.

Fazit: nett, wenn auch mitunter austauschbar. Gute Musik mit allerhand Reminiszenzen an die 70er - wer nicht unbedingt etwas innovatives braucht und auf Retro-Rock steht, möge gern zugreifen.



Jürgen Weber

Trackliste

Fast Side:
1. Tears Stop Falling 2:52
2. Leave It Behind 2:26
3. Baby Let Me Make Up Your Mind 2:42
4. Hold on to What You Got 2:32
5. Prove Me Wrong 2:29
6. Champagne Blues 2:24
7. Sparkle Has Had Too Many Drinks 3:50

Slow Side:
8. It's Wearing Me Down 3:04
9. Eldorado 3:03
10. Bye Bye Sweet Whiskey 5:02
11. You're Smiling Again 3:35
12 All About Gambling 4:53

Besetzung

Adam Toner: Drums
Sparkle: Guitar
Tom Goren: Vocals
Alexander Larsson: Bass
Christopher Young: Guitar
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger