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Nits

Doing the Dishes

Info Musikrichtung: Pop VÖ: 30.05.2008 (NEO / Werf / BMG France) Gesamtspielzeit: 44:36 Internet: http://www.nits.nl

Die Nits aus Holland gelten ja leider als One Hit Wonder Dank Ihres tatsächlich einzigen weltweiten Hits "In the dutch Mountains" von 1987. Leider wird immer vergessen, das die Band zu diesem Zeitpunkt bereits seit 13 Jahren im Geschäft war, und selbst mit diesem Album bereits Ihr höchst eigenes Ding durchgezogen hatten, und es mehr oder weniger zufällig den großen Hit gab.

Ihr Jubiläum feierte die inzwischen schon wieder seit drei Alben auf das Kerntrio Hofstedde, Jan-Stipps und Kloet reduzierte Band mit dem Back to the roots Album 1974, darauf folgte das sehr elektronische und auch überwiegend düstere Les Nuits. Doch so richtig zurück zu den Wurzeln geht es eigentlich erst mit dem bereits letztes Jahr in Holland und nun auch endlich in Deutschland veröffentlichten Doing the Dishes.

Dieses ist beim ersten Hören ein reines Gitarrenalbum mit typischen Nits Melodien und Harmonien, doch beim zweiten Hinhören kommt die fein gesponnene Produktion mit einer Menge Finesse und Technik zum Vorschein. Trotzdem wird Doing the Dishes wie jedes andere Nits - Album von den starken Kompositionen zwischen Pop, Rock und Wave getragen. Inzwischen fließt auch Jazz, Country und vieles mehr mit ein. Die ersten drei Stücke sind tatsächlich für Nits Verhältnisse sehr rauh und hart, jedoch mit tollen Melodien versehen. Das erste Highlight ist dann das mehr vom Keyboard geleitete "The Flowers" das auch die erste Single ist.

Zusammen aus den Keyboardharmonien und dem tollen Gesang entwickelt sich eine Perle, die sich in die Gehörgänge fräst und einnistet. Und so füllt sich das ganze Album mit den typischen Nits Themen und Melodien, die diesmal halt insgesamt eine Spur rockiger und halt oberflächlich gesehen auch rauher daher kommen. Das Problem, das Doing the Dishes hat, ist wahrscheinlich, das kein Song auf Anhieb weit aus dem restlichen Material herausragt (wobei "The Flowers" eigentlich das Zeug dazu hat, aber leider wohl nicht mehr in die heutige Zeit passt) was auf der anderen Seite eigentlich ein Zeichen für das insgesamt hohe Niveau der Kompositionen ist. Aber auch dies ist bei den Nits ja nichts Neues.

Überraschend ist vielleicht, dass es diesmal nicht das ansonsten typische Nonsenslied gibt, das als Totalausfall zu buchen wäre. Die Nits bieten mit Doing the Dishes ein herausragendes, diesmal auf Gitarre basierendes Pop Werk, das jeden, der Nits - Musik (also dem Wave entsprungene Popmusik auf XTC / Beatles Niveau) mag, einige fröhliche und besinnliche Minuten schenken will. Diese Band scheint zum Glück nie zu versiegen.

Wolfgang Kabsch