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Zwakkelmann

Vollhorst

Info Musikrichtung: Punk VÖ: 12.05.2008 (RilRec) Gesamtspielzeit: 50:20 Internet: http://www.zwakkelmann.de http://www.myspace.com/zwakkelmann http://www.rilrec.de

Zwakkelmann? Dieser Name ist mir doch irgendwie schon mal begegnet... Ohne Internet würde ich wohl noch in zwei Jahren rätseln, woher mir dieser Name bekannt vorkommt - und ich wäre wohl nie darauf gekommen, wie weit ich in meiner Vergangenheit kramen muss, um festzustellen, wo und wann ich schon mal auf diesen Namen gestoßen bin: Petrosilius Zwackelmann (allerdings mit "ck" statt "kk") ist eine Buchgestalt aus den Kinderbüchern um den Räuber Hotzenplotz von Otfried Preußler.

Nun, viele Jahre nach dem Genuss des Kinderbuchs, liegt also ein Zwakkelmann bei mir im CD-Player. Mit Vollhorst erscheint das dritte Album von Schlaffke Wolff (Ex-Band: Schließmuskel). Kasperl, Seppel und Großmutter spielen zwar keine Rolle, ansonsten wird aber auch hier eine zusammenhängende Geschichte präsentiert. Das "Singspiel in 20 Liedern", so der Untertitel der Scheibe, handelt von Horst, einem Studenten vom Niederrhein, der einen Wochenendausflug in den Ruhrpott unternimmt. Das Ganze wird nicht nur musikalisch in Szene gesetzt, sondern auch im Booklet ansprechend und ausführlich durch Überleitungstexte zwischen den Songtexten kommentiert.

Musikalisch wird Vollhorst im Promotext als "Punkrockoper" präsentiert ("Tommy" von The Who lässt grüßen...), was auch durchaus passend ist, man könnte das Ganze aber auch durchaus als minimalistische Punk-Häppchenkost bezeichnen: 20 kurze Häppchen werden geboten, die fast immer punkig, meist spartanisch und unkompliziert, manchmal originell, selten rockig und fast nie radiotauglich (Ausnahmen und zugleich Anspieltipps: "Keiner von denen" und "Augenfick") daherkommen.

Fazit: Vollhorst ist für Freunde von kurzen Punk-Stücken und nicht für Liebhabern von Rock-Opern à la Tommy geeignet. Vom Konzept her überzeugt das Album sicherlich, musikalisch ist das aber eher Geschmackssache, daher sei vor dem Kauf der Besuch der myspace-Seite vom Zwakkelmann empfohlen.

Jürgen Weber