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Reviews

Rage

Carved in Stone


Info

Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 22.02.2008

(Nuclear Blast / Warner)

Gesamtspielzeit: 47:49

Internet:

http://www.rage-on.de/

Zuletzt gab man sich noch dolle progressiv, wollte ein bisschen so sein wie Dream Theater und trotzdem mit catchy Melodien nicht geizen. Ergebnis waren Songs wie "No Regrets", "Turn my World around" und "Speak of the Dead", die heute auf Konzerten gerne gehört werden. Natürlich hatte diese Entwicklung auch ihre Kritiker, und eben diese können mit Carved in Stone erleichtert aufatmen: Rage rockt wieder wie gewohnt.

Neu ist zunächst einmal der Drummer: Weil's menschlich nicht mehr passte, hat Mike Terrana seine Koffer gepackt und Platz für den Axxis-Drummer André Hilgers gemacht. Das macht sich auf der Konserve erstmal nicht bemerkbar (sofern man kein Fachmann ist in Sachen Drums), hinterlässt aber ganz sicher eine Lücke bei der Live-Präsentation der Band: André Hilgers mag ein amtlicher Drummer sein. Die Bühnenpräsenz und Entertainment-Qualitäten eines Mike Terrana jedoch sind schlichtweg unersetzbar. So gesehen kein leichtes Erbe, dass Hilgers bei Rage angetreten hat.

Der Rest der Band bleibt unverändert: Bass und Mikro befinden sich selbstverständlich fest in der Hand des Bandleaders 'Peavy Wagner', wie bereits seit 23 Jahren, und sämtliche Gitarren werden von Saitenhexer Victor Smolski bearbeitet. Schade nur, dass er bei aller technischen Raffinesse regelmäßig das Gespür vermissen lässt für das, was ein Metalfan wirklich hören möchte: Einfache, eingängige Melodien. Wer wissen möchte, was damit gemeint ist, vergleicht nur mal das Solo aus "Wake me when I'm dead" vom 93er Album The Missing Link mit dem aus "Long hard Road": Auf der einen Seite ein wirklich simples Thema, das aber gewaltig ins Ohr dringt, auf der anderen eine Frickelorgie, die technisch sehr anspruchsvoll sein mag, für den Endkonsumenten aber den Eindruck von Belanglosigkeit hinterlässt.

Aber schließlich ist für die Ohrwurmmelodien und den Wiedererkennungseffekt primär 'Peavy' Wagner zuständig, der mit seinem zunehmend rauher werdenden Gesang jedem einzelnen Song mindestens einen eingängigen Part verleiht und das Album somit als Gesamtwerk sehr kurzweilig macht. Höhepunkte dabei sind der Opener "Carved in Stone", "Open my Grave" und "Mouth of Greed". Vor allem aber gibt keinen einzigen Aussetzer.

Heraus stechen auch die Halbballade "Without you" und das epische "Lord of Flies", das mit Orchesterarrangement und einer Menge Moral den Abschluss bildet. Aber so kennt man die Texte des Peter Wagner: Gerne ein bisschen weltverbesserisch, dabei aber immer unterhaltsam und nie allzu tiefschürfend.

Viel schwermetallische (Über-)Durchschnittsware und ein paar Perlen - auf jeden Fall aber kein Grund anzunehmen, dass der Mythos Rage in absehbarer Zeit sein Ende finden wird.

Alternativ zur "normalen" Albumversion gibt es noch eine Limited Edition mit Bonus-DVD, auf der sich zwei Videos befinden und ein Live-Mitschnitt vom Wacken 2007 mit Lingua Mortis Orchester. Letzterer ist bis auf die Zugabe ungeschnitten und unbearbeitet, dementsprechend nicht immer klanglich perfekt, aber authentisch und stimmungsvoll. Auf jeden Fall ein schöner Anreiz für jeden, der dabei war.



Hendrik Stahl

Trackliste

1Carved In Stone5:21
2Drop Dead!4:13
3Gentle Murders4:12
4Open My Grave4:41
5Without You5:45
6Long Hard Road4:37
7One Step Ahead5:05
8Lost In The Void4:14
9Mouth Of Greed3:56
10Lord Of The Flies5:45

Besetzung

Peter 'Peavy' Wagner - Gesang, Bass
Victor Smolski - Gitarren, Keyboard, Sitar
André Hilgers - Schlagzeug
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger