Reviews

Speck Mountain

Summer Above

Info Musikrichtung: Psychedelic Folk Rock VÖ: 28.03.2008 (Peacefrog / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 41:03 Internet: http://www.myspace.com/speckmountain

Das Debüt der Band Speck Mountain aus Chicago hat insgesamt drei Jahre gebraucht, bis es fertig war. Und diese Ruhe und Zeit strömt auch aus jedem Ton des überaus wohlklingenden Debüts. Die leicht angeraute, hohe Stimme von Sängerin Marie Claire Balabannian überstrahlt mit Ihrer ruhigen Ausstrahlung die kompletten ca. 40 Minuten der acht Stücke auf Summer above. Die Stücke bewegen sich allesamt im langsamen Tempobereich, eine kaum hörbare Rhythmus Sektion, ein langsamer, sauberer Bass, auf einigen Stücken ein schöner Sixties Orgel Sound aus den Keyboards, alles fließt, alles gleitet langsam und unaufgeregt vor sich hin. Dazu bietet die Gitarre einige ebenso leise Melodien und Soundspielereien.

Speck Mountain greifen auf einige Psychedelikbands der mittleren achtziger Jahre zurück wie Rain Parade oder auch Galaxie 500, allerdings nur auf die langsamen und ganz leicht verschrobenen Teile dieser Bands. Und sie setzen hier perfekt an und schaffen ihren eigenen, kleinen Soundkosmos. Bis auf die letzten beiden Stücke bewegt sich das Album in konzentrierter Langsamkeit. „Chlorine Fields“ entwickelt sich dann zu einem psychedelischen Brocken, der etwas lauter, jedoch nicht viel schneller wird, erst in „Blood is clean“, dem Abschlußsong, sorgen schön eingesetzte Blasinstrumente für etwas mehr Schwung. Das, was dieses Album auszeichnet, wird leider auch sein Verhängnis sein.

Die Ruhe, welche die Songs ausstrahlen und die Zeit, die Speck Mountain Ihren Songs geben, heben sich völlig von unserer hektischen Zeit ab. Leider wird dieses wunderschöne Album im sinnlosen Krach des Musikbusiness untergehen. Demjenigen, der sich mal wieder die Zeit nehmen wird, ein Album genau anzuhören, wird Summer above eine Menge an toller, kleiner, stiller Momente bieten können.
Eine wundervolle, ruhige Platte und für ein Debüt ein absolut starkes Werk.

Wolfgang Kabsch