Reviews

Fiddlers Green

Nu Folk

Info Musikrichtung: Folkrock VÖ: 06.10.2003 (Def Shepherd) Internet: www.fiddlers.de

Herzlich Willkommen zum ultimativen Folkrock-Crossover! Auch auf Nu Folk, das man wohl besser "X-Over-Folk" genannt hätte, kreuzt Deutschlands führende Irish-Folk-Truppe wieder einmal ursprüngliche Musik der grünen Insel mit fast unzähligen, genreuntypischen Einflüssen zu einem Mix, bei dem eigentlich für jeden etwas dabei ist.

Doch keine Angst! Selbst bei so viel artfremden Zutaten stehen die Jungs von Fiddlers Green treu zu ihren Wurzeln und interpretieren auf ihrem neuesten Werk traditionelle Weisen bzw. Texte wie "Tarry Trousers", "Goldwatch Blues", "Johnson Boys", "Cotton Eyed Joe" u.a. auf ihre eigene "High-Speed-Folk"-Weise, wobei man sich letzteren, schon sehr abgegriffenen Titel wohl hätte sparen können.

Kommen wir aber nun zu den Songs der Mittelfranken, die etwas aus dem aus irischen Inselholz gefertigtem Rahmen fallen. Da hätten wir zum Beispiel das vom Punkrock inspirierte "Celebrate", einige melancholisch-balladeske Nummern wie z.B. "Fragile" oder das noch stärkere "1000 Million Pieces" (inklusive witziger Raggamuffin-Sprechgesangeinlage), sowie als absolutes Highlight dieser Silberscheibe der offizelle Schlusspunkt "Silence", bei dem man meinen könnte die Mittelalterrocker In Extremo hätten ein Projekt mit "Star Search"-Sieger Martin Kesici am Start. Große Klasse!

Auch die anderen Titel sind absolut nicht von schlechten Eltern und so können als zusätzliche Anspieltipps das ein wenig an The Cure erinnernde "Lullaby" (Nein, keine Coverversion!), das ruhige "I`ll Be There" und die recht traditionell gehaltenen Eigenkompositionen "Wild Life" und "Shut Up And Dance" herhalten. Auswahl in Hülle und Fülle also und somit ist Nu Folk der aktuell wohl heißeste Tipp für aufgeschlossene Freunde rockiger irischen Weisen, da dieses Album qualitativ nur um eine Nuance schlechter als die bärenstarke Vorgängerscheibe Folk Raider ausgefallen ist. Bleibt mir eigentlich nur noch getreu nach dem bereits angesprochenen Songtitel zu sagen: Shut Up And Dance! Yhiihaaaa!!!

Manuel Liebler