Reviews

The Kooks

Kong

Info Musikrichtung: Alternative Rock / Pop-Rock VÖ: 11.04.2008 (Virgin / EMI) Internet: http://www.thekooks.co.uk

Die Kooks aus England wurden vorletztes Jahr als das große neue Ding angekündigt und das Debüt Inside In / Inside Out brachte auch gute Kritiken, hohe Chartplatzierungen und eine erfolgreiche Tournee im Vorprogramm der Rolling Stones ebenso wie eine als Headliner. Jetzt soll im April das zweite Werk Konk an diesen Erfolg anknüpfen. Nun, ich muß zugeben, dass mir dieses viel gelobte und anscheinend erfolgreiche Album 2005 offensichtlich entgangen ist und ich es nicht kenne. Kong bietet dreizehn neue Tracks, die einen vielfältigen Stilmix aus Gitarrenmusik bieten. Die Kooks verstehen sich ebenso auf das Komponieren wie auch das Arrangieren. Die Songs sind alle von wirklich schönen Melodien geprägt. Selten geht es leicht chaotisch und schroff wie in Do you wanna zu, wo ein straffer Rhythmus unter sehr spannend arrangierten Gitarren zu einem Beat geboten wird, der den Cure gut zu Gesicht stehen würde. Im Grunde wird doch sehr viel aus dem Spätsiebziger, Anfang Achtziger Katalog zitiert: The Jam, The Clash und wenn Reaggae einfließt, denkt man auch mal an die Police.

Und so ist Konk auch ein wirklich nettes Album, das Spaß macht, die Gitarrenarbeit ist hervorragend, die Produktion klar und gut, allein die Stimme von Luke Pritchard geht mir mit ihrer ständig betont auf schrägen Alternative Gesang getrimmten Stimme auf die Nerven.

Und unterm Strich bieten die Kooks auch wenig Neues, Live macht das bestimmt eine Menge Spaß und ab und zu mal einen Song aus dem Album ist okay, im Normalfall werde ich eher auf die Originale zurückgreifen. Ich freue mich, dass gut gemachte Rockmusik wieder erfolgreich wird. Um dauerhaft erfolgreich zu werden, benötigen die Kooks jedoch noch eine wirklich eigene Linie, ein eigenes Gesicht, denn ihre technisch perfekt umgesetzte Mischung auf Kong wirkt mir insgesamt zu kalkuliert und beinhaltet mir zu wenig eigene Seele, als das man eine emotionale Verbindung zu dem Album bekommen könnte.

Wolfgang Kabsch