Reviews

Kurt Ostbahn

Live, Hohe Warte (3CDs)

Info Musikrichtung: Rock / Pop, Blues VÖ: 20.10.2003 (amadeo / Universal)

Am 5. und 6. Juli diesen Jahres spielte der Kurtl sein großes Abschiedskonzert im Casino Stadion Hohe Warte in Wien. Mit dabei, Kombo, Chefpartie, Ostbahn 11, eine Menge Fans und auch Ihr ergebener Rezensent. Zumindest am Sonntag, dem zweiten der beiden Konzerte. Weit über vier Stunden dauerte der Konzert-Marathon und es war großartig. Nun bringt Universal einen Mitschnitt der beiden Shows auf drei CDs (einzeln und als Box erhältlich) heraus, und natürlich war ich neugierig, ob meine Erinnerungen und die leichte Nostalgie die Show verklärten... Nein.

So deutlich ist die Antwort. Kurt Osbahn (Willi Resetarits) war in Top-Form, so auch die Bands (jeweils eine CD ist den einzelnen Sets gewidmet, die Zugaben sind aufgeteilt). Selbstverständlich würde ich lieber manche Versionen vom zweiten Abend hören, aber auch so sind die Songs und Performances spitze.

CD1 zeigt die späten Jahre des Künstlers mit seiner relaxten Blues-Band Die Kombo. "Carmelita", jener Instant-Klassiker, den der Künstler selbst mit den Worten "mia hom do a supa neiches Liad, des an jedn vuakommt ois tät'as scho seit 30 Joa kenna" (Übersetzung scheint mir überflüssig) einleitet, findet sich genauso wie "Reserviert Fia Zwa" oder die Zugaben "57er Chevy" (der wohl bekannteste Hit der Chefpartie) und "57 Engeln" (mit Schiffkowitz von STS).

Tolle Sache, aber es geht ja noch weiter:
CD2, die Chefpartie: Die legendäre Band vom Kurtl, die mit der er zahlreiche Hits und Klassiker schuf, alle hier zu finden: "Gemmas Wieda An" (zur Melodie von "The Boys Are Back In Town"), "Da Joka", "Chili Con Carne", "überstar", "Arbeit", "Feuer". Stimmung pur. Vielleicht ist die zweite die beste der CDs, vor allem funktioniert sie wunderbar als Greatest Hits Platte der Band (besser als Die größten Hits aus 10 Jahren).

CD3 schließlich vereint Mitglieder der Gruppen mit Bläsern und Backgroundsängerinnen (East Train Horns, Kurtlettes) und es geht weiter mit dem Song-Panoptikum, bis zum Finale "Wann De Musik Vuabei Is" und "Cane Cane".
Nicht bin ich enttäuscht. Könnte gar nicht. Großartig.

Daniel Syrovy