Reviews

Stanfour

Wild Life

Info Musikrichtung: Rock/Pop VÖ: 29.02.2008 (Universal Music / Reco Music) Gesamtspielzeit: 48:38 Internet: http://www.stanfour.com http://www.myspace.com/stanfour http://www.recomusic.com

Stanfour legen nach ihrer überaus erfolgreichen Single "For All Lovers" nun ihr Debüt-Album Wild Life nach. "For All Lovers" war ja irgendwie schon eine Gratwanderung zwischen saftigem Rock und Boygroup-Musik, daher konnte man beim ersten Longplayer von Stanfour wohl durchaus gespannt sein, welche musikalische Richtung denn nun wohl eingeschlagen wird.

Nach dem ersten Hören von Wild Life zeigt sich: Es bleibt bei der Gratwanderung. Musikalisch irgendwo auf halben Wege zwischen den Backstreet Boys und Nickelback angesiedelt, präsentiert das Quartett um die von der nordfriesischen Insel Föhr stammenden Brüder Alex und Konstantin Rethwisch einen sauberen und aalglatt produzierten Mainstream-Rock, der danach schreit, im Radio gespielt zu werden.

Negativ könnte man das Ganze folgendermaßen ausdrücken: Oberflächlich, ohne Biss, ohne Ecken und Kanten. Positiv kann und sollte man es aber auch anders sehen: Stanfour legen ein Album mit 13 Stücken vor, von denen jedes einzelne als Single für's Radio durchgehen würde. Balladen, die so oder so ähnlich auch durchaus von Bryan Adams, Aerosmith, Reamonn oder Bon Jovi stammen könnten und ein Album, dass so oder so ähnlich auch von OneRepublic sein könnte.

Wer "For All Lovers" trotz Dauer-Radiopräsenz immer noch hören mag, kann mit Wild Live eigentlich nichts falsch machen und wird auch an "Sorry", "In Your Arms", "Heart Skipped A Beat" und "How Does It Feel" seine Freude haben. Guter Radio-Rock, dem die eine oder andere Ecke und Kante aber durchaus gut getan hätte - und vielleicht auch eine etwas größere und deutlichere Schrift bei den Songtexten im Booklet, ich zumindest werde demnächst mal wieder einen Augenarzt aufsuchen...

Jürgen Weber