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Andre Matos

Time to be free

Info Musikrichtung: Metal VÖ: 22.02.2008 (Steamhammer / SPV) Gesamtspielzeit: 64:21 Internet: http://www.andrematos.net

Time to be free wurde zuerst in Japan veröffentlicht und sprang dort sogleich auf den zweiten Platz der Verkaufscharts. Na ja! Mag dran liegen, dass die kleine Männer aus dem Osten zu Übertreibungen neigen und gerne kopieren. Und genau hier liegen Stärke und Schwäche von Matos’ zweitem(?) Album zugleich.

Matos ist klar im Mutterboden seiner Stammband Angra verwurzelt und je näher er seinen alten Leisten bleibt, desto besser ist er. Man höre sich nur das ruhige, teilweise folkig instrumentierte „Remember why“ an.
Mit einer grandiosen Fähigkeit tolle Melodien zu schreiben und sie mit viel Emotionalität und Gänsehautfeeling in Szene zu setzen, ist es Angra (gemeinsam mit Royal Hunt) Mitte der 90er gelungen fast so etwas wie ein eigenes Untergenre im Melodic Power Rock zu kreieren.
Mann kann Matos diese Fähigkeit nicht vollständig absprechen. Aber sie zeigt sich auf Time to be free im deutlich reduzierten Maße. Zum Ausgleich lässt Matos’ Band immer wieder die Muskeln spielen. Aber das ist immer wieder auch ein leeres Spiel. Der Patient weiß vor lauter Kraft nicht, wo er hin laufen soll. Besonders deutlich wird das bei „Rio“.

Time to be free ist keine schlechte Scheibe, aber auch ohne den Vergleich mit Überfliegern wie Angras Holy Land merkt man schnell, dass ihr einges fehlt.
Highlights sind das bereits erwähnte „Remember why“, „Face the End“, dessen gefühlvoller Melodic Rock nach einem leisen Pianoeinstieg gut zu Toto oder ruhigen Foreigner passen würde, das sich am Ende aber wieder klischeehaft überzogen aufbaut und das heiß los powernde „Letting go“ mit „Streicher“-Einschüben und etwas dünnem, hymnischen Geshoute.

Norbert von Fransecky