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Children Of The Night E.P.
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Nein ! Nein ! Nein ! Dies ist keine eigenproduzierte Demo-CD einer bisher unbekannten Metalcombo, wie man vielleicht anhand des recht amateurhaften Schwarz-Weiss-Cover der Scheibe annehmen könnte. Dream Evil dürften sich in der Szene durch zwei hervorragende Alben ja schon einen Namen gemacht haben und bringen mit der "Children Of The Night-EP" ein kleines (kostenpflichtiges) Geschenk für ihre Fans auf den Markt, bei dem man, laut dem griechischen Wundergitarristen Gus G., einige versteckte Schätze entdecken kann.
Als erstes stösst der Schatzsucher im Dienste seiner stählernen Majestät auf eines der absoluten Glanzlichter des aktuellen Longplayers "Evilized", nämlich einer etwas gekürzten (oder in merkwürdigen Fachchinesisch ausgedrückt: editierten) Version der Hymne "Children Of The Night". Starker Song, doch jeder Anhänger der Schweden dürfte dieses Werk bzw. die neueste Langspielscheibe von Dream Evil schon im Regal stehen haben.
Hymnisch geht es mit dem bisher unveröffentlichten Song "Dragonheart" weiter und auch Track Nummer Drei, das düstere "Betrayed" hat bis zu diesem Zeitpunkt noch niemals das Licht der europäischen Plattenwelt gesehen. Eben aus diesem Grund dürfte die Mitte der Mini-CD am interessantesten für die potentielle Käuferschicht sein und auch qualitativ würde sich der fabrikneue Doppeldecker ganz gut auf einem offiziellen Dream-Evil-Longplayer machen, auch wenn sicherlich bessere Songs der IKEA-Ländler existieren.
Einer davon wird auf dieser E.P. in akkustischer Form dargeboten, nennt sich "Evilized" und darf sich Titeltrack der letzten Scheibe schimpfen. Leider wird das Flair der Orginalversion, die vom stimmungsvollen Leiser/Lauter-Kontrast lebt, nicht unbedingt wirkunsvoll eingefangen und so hat man teilweise den Eindruck, als ob das Liedlein gerade noch so über die Ziellinie leiert. Ein guter Song bleibt es natürlich im Prnzip trotzdem.
Für alle Multimedia-Fetischisten gibt es als Zugabe noch den visuell unspektakulären Videoclip von "Children Of The Night" für den PC, der bei einem Heimspiel in Göteburg im Rahmen der Tour mit Hammerfall aufgezeichnet wurde. Ich persönlich kann mit "Live"-Clips, die mit Studiosound verziert wurden nicht viel anfangen, aber für alle Jungs und Mädel, die aus irgendwelchen Gründen nicht auf der Tour dabei sein konnten, könnte dieses Computerfutter doch interessant sein. Positiv ist noch zu erwähnen das alle Texte im Booklet beigefügt wurden, was für ein Machwerk dieser Art recht ungewöhnlich ist und besonders bei den "neuen" Stücken, die ursprünglich als Japan-Bonustracks der beiden regulären Alben Verwendung fanden, auch absolut sinnvoll ist. Insgesamt also ein Paket, das für Fans der Truppe, anhand des günstigen Preis einer normalen Maxi-CD, ein absolutes Muss darstellt und alle anderen Freunde des melodischen Heavy Metal begehen garantiert auch keinen Fehler, wenn sie sich dieses Teil zulegen.
Fazit: Für eine Eigenproduktion einer Amateurband einfach zu gut.
Manuel Liebler
Trackliste
02. Dragonheart
03. Betrayed
04. Evilized (Unplugged-Version)
Besetzung
Gus G. (guit.)
Frederik Nordström (guit.,keys.)
Peter Stalfors (bass)
Snowy Shaw (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |