Reviews
Tribute
Info
Musikrichtung:
Klassik / Prog Rock
VÖ: 15.02.2008 (Camino Classics / Edel Kultur / Edel Records) Gesamtspielzeit: 50:49 Internet: http://www.stevehackett.com/ |
Unverwechselbare Klänge
Es gab sicherlich nie irgendwelche Zweifel daran, wie gut der ehemalige Genesis Gitarrist Hackett spielen kann, und das hat er mit seinem neusten Meisterwerk wieder einmal bewiesen. Tribute ist ein Ausdruck der anhaltenden "Steve Hackett Faszination" mit seiner klassischen Gitarre und seiner Hommage an die Komponisten und Interpreten, die ihn inspiriert haben.
"Welten im Zusammenstoß", so beschreibt Steve seine Musik. Das zurecht, denn wie er die unzähligen Farben und komplexen Schichten der Töne aus nur einer Gitarre und einer DI-Box zaubert lässt die ganze Welt applaudieren. Aus dem Album heraus hört man, dass sich Steve insbesondere Inspirationen von Segovia und Bach geholt haben mag, auf welche er sich auch innigst vertieft hat. Er ist vielleicht einzigartig, wenn er auf seiner "Nylon Guitar" zum Beispiel geniale Musikstücke wie 'La Catedral' (Barrios) spielt. Unter seinen "Rock Zeitgenossen" repräsentiert er mit dem Album Tribute sicherlich sein bestes klassisches Werk. Drei Eigenkompositionen findet man auf der CD insgesamt von ihm. Bei dem Stück "Cascada" überzeugt er auf ganzer Linie mit seinem schnellen hohen Tempo und den geradezu hervorsprudelnden Gitarrenklängen.
Steve Hackett ist mit 58 Jahren jetzt sehr weit vorangekommen, eine Art Streber könnte man sagen. Blickt man jetzt auf Steve Hackett, so findet man nach wie vor einen Künstler, der danach strebt, alle musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten auszuschöpfen. Tribute verbindet auf sehr gelungene Weise die Vorzüge deutscher und spanischer Kompositionskunst. Das interessante daran ist auch, dass ein großer Teil der Stücke nicht für die klassische Gitarre geschrieben wurde. Die Stücke werden aber keineswegs durch die Transkriptionen beeinsträchtigt, Hackett schafft es vielmehr, ihnen einen eigenen Charakter zu verleihen.
Um diesen Meister der Gitarre wirklich schätzen zu wissen muss man sich für dieses Album hinsetzen und den stillen und großartigen Tönen lauschen. Gut zu wissen, dass Hacketts Arrangiersicherheit noch vorhanden ist, denn sonst ließen sich das Cello Stück von Bach ("Courage") sicherlich nicht so mühelos in das Universum der Akkustikgitarre übersetzen. Er arbeitete noch vor einiger Zeit an seinem Album Metamorpheus, welches eher chaotisch an ein Durcheinander von progressiver und klassischer Musik erinnerte. Hier dagegen ist weniger mehr. Das gilt ebenfalls für die Eigenkompositionen zwischendurch. Er ist ein glaubwürdiger klassischer Gitarrenspieler, welcher als oft kopierter und nie erreichter Gitarrist immer wieder mit seinem purem Talent und der unfehlbaren Fähigkeit sein Publikum herausfordert und fasziniert. Mit Steve Hacketts Tribute kommt ein ausgezeichnetes Album hervor, welches sein Können und seine Leidenschaft zur Musik besser zum Ausdruck bringt, als es Worte je könnten. Es ist der Beweis für die klassische Gitarre und eine Hommage an Komponisten und Künstler, die ihn dabei inspirieren.
Marcel Hueffer
Trackliste
1 | Gavottes (Tribute to Bach BMV 1012) | 3:59 |
2 | Courante (Tribute to Bach BMV 1009) | 3:05 |
3 | Jesu Joy (Tribute to Bach BMV 147) | 3:26 |
4 | The Fountain Suite (Tribute to Segovia) | 8:19 |
5 | The Earle Of Salisbury (Tribute to WIlliam Byrd) | 1:30 |
6 | La Catedral (Tribute to Barrios) | 2:53 |
7 | El Noy De La Mare (Tribute to the unknown writer) | 2:13 |
8 | Cascada (Tribute to Rodrigo) | 3:04 |
9 | Sapphires (A Tudor Tribute) | 1:42 |
10 | Prelude In D (Tribute to Bach BMV 998) | 1:50 |
11 | Prelude In C Min (Tribute to Bach BMV 999) | 1:14 |
12 | Chaconne (Tribute to Bach BMV 1004) | 12:35 |
13 | La Maja De Goya (Tribute to Granados) | 4:59 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |