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Reviews

Porcupine Tree

Nil recurring


Info

Musikrichtung: Progressive Rock

VÖ: 22.02.2008

(Peaceville Records/SPV)

Gesamtspielzeit: 28:45

Internet:

http://www.porcupinetree.com
http://www.myspace.com/porcupinetree

Ein knappes Jahr nach Fear of a blank planet schon wieder ein neues Porcupine Tree-Album? Nein, nicht ganz. Mit Nil recurring legen Steven Wilson und seine Mitstreiter eine EP mit vier überlangen Songs vor, welche zur gleichen Zeit wie das letzte Album entstanden sind, aber nicht ganz fertig gestellt wurden oder nicht in das musikalische und textliche Konzept der Scheibe gepasst hätten. Das Minialbum erschien bereits als limitierte Version über den Webshop der Band und wurde auch auf der Herbsttour verkauft und entsprechend live vorgestellt. Nun erscheint das gute Stück auch ganz offiziell für alle über das britische Label Peaceville.

Wer jetzt aber denkt, dass es sich bei Nil recurring nur um Ausschussware handeln könnte, befindet sich auf dem Holzweg. Denn das Minialbum ist rückblickend gesehen sogar das Spannendste was die Band seit In absentia veröffentlicht hat. Wo speziell Drummer Gavin Harrison und Keyboarder Richard Barbieri auf Fear of a blank planet noch etwas zurückhaltend agierten, werden hier beide sprichwörtlich von der Leine gelassen. Das Schlagzeugspiel ist wirklich ausgezeichnet und phantasievoll, während die Keyboard- und Synthieparts noch mehr zur Atmosphäre der einzelnen Songs beitragen als zuletzt.

Die EP beginnt mit dem furiosen Titelstück, auf welchen ein weiteres Mal King Crimon-Mastermind Robert Fripp mitgewirkt hat und mit schwindelerregenden Soli glänzt. Das psychedelische und zugleich stampfende Instrumental ist eine spannungsgeladene Tour-de-Force in bester „Mother and child divided“-Tradition. Gefolgt wird die Nummer von „Normal“, eine abgewandelte und interessantere Version von „Sentimental“. Wo die Albumversion mehr oder weniger gleichförmig vor sich hinplätschert, steigert sich „Normal“ hin zu einem metallischen Höhepunkt, bevor der Song mit einem wunderbaren Akustikpart mit mehrstimmigem Gesang sein Ende findet.

„Cheating the polygraph“ dürfte der Porcupine Tree-Fan bereits gehört haben. Wurde das Stück doch bereits auf der Herbsttour 2006 vorgestellt, aber zugunsten „Way out of here“ nicht mit auf Fear of a blank planet genommen. Das melancholische Stück besitzt einen leicht balladesken Charakter, wird aber immer wieder von einem regelrechten Klangwall unterbrochen und arbeitet sich immer mehr zu einem stilvollen Gitarrensoli vor. Nil recurring wird vom rhythmisch äußerst interessanten „What happens now?“ beendet, welches ebenfalls leicht träumerisch beginnt, mit interessanten Percussions im Hintergrund gefällt und mit laufender Spielzeit eine regelrecht hypnotische Wirkung entfaltet.

Zusammenfassend liegen hier vier absolut hervorragende und spannende Songs vor und machen damit Nil recurring genau zum Richtigen für Leute, welche Fear of a blank planet etwas zu langweilig fanden. Und wer sich nur im Ansatz für Porcupine Tree interessiert, sollte sich die EP schleunigst besorgen. Denn so losgelöst hat man die Band schon länger nicht mehr erlebt.



Mario Karl

Trackliste

1Nil recurring6:08
2Normal7:07
3Cheating the polygraph7:06
4What happens now?8:23

Besetzung

Steven Wilson (Gesang, Gitarre)
Richard Barbieri (Keyboards)
Colin Edwin (Bass)
Gavin Harrison (Schlagzeug)

Gäste:
Robert Fripp (Gitarre auf Track 1)
Ben Coleman (Electric Violin auf Track 4)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger