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Missa de Beata Virgine u. a.
Info
Musikrichtung:
Renaissance vokal
VÖ: 01.02.2008 (Naxos / Naxos) Gesamtspielzeit: 59:20 Internet: Speculum Ensemble |
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Man muss keineswegs die Auffassung teilen, dass sich eine ideale Interpretation von (geistlicher) Vokalmusik der Renaissance durch absolute Homogenität der Stimmen und ein eher weiches, die harmonische Vertikale betonendes Klangbild auszeichnet. Offene, obertonreiche Stimmen und die Bevorzugung eines eher „gespaltenen“ Klangbildes können vor allem bei den Werken des 14. und 15. Jahrhundert durchaus stimmig klingen.
Das italienische Ensemble Speculum aber interpretiert die Missa de Beata Virgine und diversen Motetten des frankoflämischen Komponisten Antoine Brumel mit derart eigenwilligen Timbres, dass man mitunter nicht weiß, ob es sich um bewusste Gestaltung oder stimmliche Probleme handelt. Je nach Register klingt vor allem der Altus von Roberto di Cecco unangenehm scharf. Nasale Töne und Verfärbungen der Vokale irritieren aber auch bei übrigen Sängern. Immer wieder scheinen einzelne Phrasen „nicht ganz in der Spur“ zu sein. Anders als z. B. bei den Musikern von Graindelavoix ergibt sich daraus kein einheitliches Bild. So geht man als Hörer auf Distanz, statt eine anregende Hörerfahrung zu machen. Das ist angesichts der schönen, oft noch spätmittelalterlich herben Musik Brumels bedauerlich.
Georg Henkel
Trackliste
1 | Ave, ancilla Trinitatis | 3:55 |
2 | Missa de beata virgine Kyrie | 5:45 |
3 | Missa de beata virgine Gloria | 10:04 |
4 | Missa de beata virgine Credo | 10:46 |
5 | Missa de beata virgine Sanctus | 8:29 |
6 | Missa de beata virgine Agnus Dei | 5:53 |
7 | Mater patris et filia | 3:16 |
8 | Ave virgo gloriosa | 11:12 |
Besetzung
Cristiano Vavalà, Tenor
Nicola Bonazzi, Tenor
Stefano Scialè, Bass
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |