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Confitebor tibi
Info
Musikrichtung:
Barock / Geistl. Musik
VÖ: 18.01.2008 Hänssler Profil / Naxos (CD, DDD: 2006) / Best.nr. PH08022) Gesamtspielzeit: 73:48 Internet: Hänssler Profil |
MÜNCHNER BAROCK
Obgleich der bayerische Spätbarock, wie er im München des ausgehenden 17. Jahrhunderts gepflegt wurde, in vielem eher den italienischen Vorbildern nacheiferte, sandte Kurfürst Max Emanuel seinen Violonisten und späteren Hofkapellmeister Rupert Ignaz Mayr (1646-1712) zur Vervollkommnung seiner Kunst nicht nach Rom, Florenz, Venedig oder Neapel, sondern nach Paris. Eine Entscheidung, die Spuren hinterlassen sollte, denn gerade Mayrs geistliches Vokalwerk zehrt von französischen Vorbildern. Die aufgelockerten und geschmeidigen Linien seiner Kompositionen rühren von französiert wirkenden Verzierungen und abgefederten Übergängen her, denen eine strenge Kontrapunktik fremd ist. Solo- und Tutti-Passagen wechseln in rascher Folge einander ab, melismatische Textvertonungen, Doppelchörigkeit und konzertante Einschübe dienen der barocken Prachtentfaltung und Repräsentation.
Dass all dies nicht in erstarrter Frömmigkeit münden muss, ist bereits verschiedentlich dokumentiert worden. Die Lebendigkeit und Vielfalt der Musik hat nicht zuletzt die Neue Hofkapelle München mehrfach unter Beweis gestellt (Mayr/Kerll, Geistliche Musik am Münchner Hof, Neue Hofkaplle München, orpheus chor münchen, Guglhör, Arte Nova 2003; Mayr, Musica Sacra, Neue Hofkapelle München, Christoph Hammer, ORF 2006). Trotz des Aufgebots renommierter Kräfte und einer ausgefeilten Aufnahmetechnik reicht die jetzt vorgelegte Einspielung an diese Vorbilder nicht heran. Festlicher Glanz will sich hier nicht so recht einstellen, da die barocke musikalische Rhetorik hierzu sorgfältiger und nachhaltiger hätte herausgestellt werden müssen. Dem Chor und den Vokalsolisten fehlt es unter der Leitung von Doris Hagel an einem ausreichend vitalen, abwechslungsreichen Zugriff auf diese Musik. So ist eine Interpretation entstanden, die teils fromm, teils akademisch, aber musikalisch nicht befriedigend geraten ist. Das engagierte Spiel des solistisch besetzten Barockorchesters L´arpa festante vermag hieran nichts zu ändern.
Sven Kerkhoff
Trackliste
2 Scapulis suis 02:49
3 Confitebor titbi 11:00
4 Jubilate Deo 04:45
5 Meditabor 01:58
6 Beati omnes 08:21
7 Dominus regnavit 03:56
8 Confitebor 02:43
9 In terras descendam 08:56
10 Credidi 02:13
11 Passer invenit 02:19
12 Ave regina coelorum 07:47
13 Laudate Dominum 00:48
14 Formula votiva 07:31
15 Confitbeor 03:26
Besetzung
Elisabeth Popien, Alt
Hans Jörg Mammel, Tenor
Gotthold Schwarz, Bass
Capella Weilburgensis vocalis
L´arpa festante
Ltg. Doris Hagel
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |