Reviews

Michael Franti & Spearhead

Yell Fire!

Info Musikrichtung: Reggae VÖ: 08.10.2007 (Anti/SPV) Gesamtspielzeit: 66:49 Internet: http://www.spearheadvibrations.com

"Those who start wars never fight them..." sind die Eingangszeilen des Openers "Time to go Home" auf Michael Frantis & Spearheads Album Yell Fire. Michael Franti, von dem nahezu alle Lyrics und Songs stammen, beschreibt mit diesem Album eine Reise in den Nahen Osten, vom Irak bis nach Israel, auf der er sich aus Mißtrauen vor den US-amerikanischen Medien mit eigenen Augen von der dortigen Situation überzeugen möchte...

Wer die CD einfach in seinen Player wirft, ohne sich näher auf das Booklet zu konzentrieren, wird von dieser sehr konkreten und engagierten Botschaft außer ein paar recht plakativen Textzeilen nicht viel bemerken, sondern einfach ein gutes Stück Musik auf die Ohren bekommen. Dabei stellt der Reggae die Grundstruktur des Albums, mit "I know I´m not alone" oder "One Step closer to you" (immerhin unter Mitwirkung von Pink!) gibt es aber auch poppigere/rockigere Stücke oder Songs mit einem gehörigen Dub-Einschlag ("Hello Bonjour"). Mit "Tolerance" findet sich sogar eine Single-taugliche Pop-Ballade, mit "Yell Fire" ein Song mit einem wirklich geilen Gitarrenriff!
Das Album schließt mit einem Stück, dass dann lediglich noch aus einer Gitarre, ein wenig Rhythmus und den Stimmen von Michael Frantis selbst sowie Gentlemans besteht...

Fast seltsam, zumindest irritierend, erscheint die Heiterkeit, mit der Michael Franti auf seinem Album über die klassichen Themen "One World", "Coexistence" und "Revolution" singt. Der Hörer möge jeweils selbst darüber entscheiden, was er von den Botschaften Frantis zu halten gedenkt; in jedem Fall ist Yell Fire ein Album, das sich musikalisch eingängig und fern jeglicher Klischees bewegt, und es soll keine Beleidigung sein, wenn ich es für massentauglich halte. Einfach in den Player werfen, mit "Time to go Home" oder "Yell Fire" anfangen und gut finden!

Andreas Matena