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Reviews

Rosengart, A. (Essl)

Te Deum laudamus - Geistliche Chormusik


Info

Musikrichtung: Spätbarock

VÖ: 01.01.2008

Carus Verlag / Note 1 (CD, DDD (AD: 2007) / Best.nr. Carus 83.427)

Gesamtspielzeit: 55:02

Internet:

Carus Verlag

Ars Antiqua Austria

AUTODIDAKT

Wenn auch ein Aufsatz über die Musik von Aemilian Rosengart (1757-1810) betitelt ist mit "Himmlische Noten. Aemilian Rosengart - einer der bedeutendsten Kirchenmusik-Komponisten Oberschwabens" (Kaufmann), so kann doch dieses Attribut nicht darüber hinweg täuschen, dass die Kompositionen des Paters aus Ochsenhausen vor allem eines sind: liturgische Gebrauchsmusik. Die kurzen Hymnen und Vespergesänge sollten eingängig, aber auch anrührend fromm sein und ein schmückendes Beiwerk für die Vesperfeiern im Kloster bilden. Rosengart erreicht dies durch den Einsatz volkstümlich-naiver, teils bäuerlich wirkender Elemente, wie man sie auch in Michael Haydns Kirchenmusik finden kann. Deren Niveau erreicht Rosengart jedoch nicht. Man merkt den Werken an, dass er vermutlich im wesentlichen Autodidakt war. Vieles hinterlässt den Eindruck anderswo abgelauschter Versatzstücke, die selten konsequent entwickelt oder verknüpft werden. So mancher Bruch wird durch den pfiffigen Einsatz des oftmals reichen Instrumentariums überdeckt, so manche satztechnische Unbeholfenheit gibt der Musik einen (vielleicht sogar gewollt) niedlichen Anstrich. Stilistisch ist all dies eher später Spätbarock als Klassik zu nennen.
Ein beachtliches Niveau erreichen allein das chromatisch spannungsreiche "Tenebrae sunt" aus den Responsorien der Karliturgie und das prachtvolle "Te Deum", in welchem die Musik teils textausdeutend, teils gänzlich eigenständig gearbeitet ist.

Das Orpheus Vokalensemble stellt die in der Ausführung durchaus anspruchsvollen Werke mit frischem Ton vor. Soweit die Chorsänger solistisch agieren, geschieht dies überwiegend souverän. Lediglich Joachim Streckfuß wirkt in seinen Tenorsoli überanstrengt. Ars Antiqua Austria begleitet den Chor schwungvoll und farbenprächtig. Bemerkenswert ist der sehr schön mattsilberne Klang der immer wieder auch solistisch hervortretenden Gabler-Orgel am originalgetreuen Aufnahmeort, der Klosterkirche St. Georg in Ochsenhausen.

Dennoch ist diese Produktion wohl am ehesten für lokalpatriotisch gesinnte Schwaben von Interesse.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1 Veni Sancte Spiritus 02:08
2 Tristes erant apostoli 02:44
3 Magnificat V 03:27
4 Veni Creator Spiritus 03:24
5 Ave Maria 02:07
6 Hostis Herodes 01:41
7 Rorate coeli 03:25
8 Iste confessor Domini 03:33
9 Christe redemptor omnium 03:22
10 Cantate Domino 03:08
11 Tenebrae factae sunt 04:07
12 Lauda Sion 05:31
13 Qua vocat me 05:56
14 Ave maris Stella 02:57
15 Te Deum laudamus 07:32

Besetzung

Orpheus Vokalensemble
Ars Antiqua Austria

Ltg. Jürgen Essl
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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger