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Joe Rilla

Auferstanden aus Ruinen

Info Musikrichtung: Rap VÖ: 30.11.2007 (Aggro Berlin) Gesamtspielzeit: 77:51 Internet: http://www.joe-rilla.com

Auf die krumme Idee mich als Fan der von Aggro produzierten Musik zu bezeichnen, ist bisher ja noch niemand gekommen. Das könnte sich zukünftig zumindest bei Alben von Joe Rilla ändern. Mit langen Zähnen habe ich die CD in den Player gelegt, und habe dann ziemlich schnell große Ohren bekommen. Mensch Herr Rilla, sie haben es drauf! Das war garantiert das erste Mal, dass ich mir eine CD dieses Genres von vorne bis hinten angehört habe. Ich schwör es Alta!

Joe Rilla hat sie alle durchschaut. Er steht zwar mit beiden Beinen fest in den aggroüblichen Themen, Hass, Gewalt, Sex, Geld... und der größte ist er sowieso. Aber er besitzt auch ein gerüttelt Maß Intelligenz, was sich in den Texten durch ein gewisses Augenzwinkern und einen ehrlichen (vermute ich mal) Blick hinter die Fassaden niederschlägt. Besonders gefallen hat mir „1 für die Kohle“. Wahrhaftiger war noch kein Rapper aus der berliner Szene.

Neu ist auch, dass die Musik nicht neben dem Thema her läuft. Im Gegenteil. Bei „Was ich mach feat. Fler“ suchen sich die Häärchen auf den Armen einen Stehplatz. Marlene Dietrich mit dem Chanson „Das ist Berlin“ als harmonische Einleitung zu „Ostberlin“ ist ein kleiner Geniestreich. Als Motivator betätigt Joe Rilla sich beim Track „Du kannst es schaffen“. Auf der Suche nach dem Haar in der Suppe wurde es mir irgendwann langweilig.

Knappes Fazit: Rap heißt im eigentlichen Sinne „Rhythm and Poetry“. Das weiß Joe Rilla auch, und hat sich bei Auferstanden aus Ruinen dran gehalten.

Andreas W. Fieseler